Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenStocrin darf weder als Monotherapie zur HIV-Infektionsbehandlung, noch als einzige Zusatztherapie zu einem erfolglosen antiretroviralen Behandlungsschema eingesetzt werden. Eine Therapie mit Stocrin sollte immer in Kombination mit einem bzw. mehreren neuen antiretroviralen Wirkstoffen begonnen werden, mit denen der Patient noch nie behandelt wurde. Bei der Wahl des (der) neuen antiretroviralen Medikament(e)s zur Kombinationstherapie mit Stocrin sollte das potentielle Risiko einer Kreuzresistenz in Betracht gezogen werden. Resistente Virenstämme treten bei einer Monotherapie mit Stocrin schnell auf.
Bei der Verschreibung von Präparaten in Kombination mit Stocrin ist stets die entsprechende Fachinformation zu beachten. Die Kombination von Stocrin mit Saquinavir und/oder Ritonavir kann nicht empfohlen werden (siehe auch Interaktionen).
Während der Behandlung mit Stocrin wird von der gleichzeitigen Einnahme von Hypericum-Extrakten abgeraten (vgl. Interaktionen).
Wird eine Kombinationstherapie aufgrund einer vermuteten Unverträglichkeit abgebrochen, dann sollte gleichzeitig Abbruch sämtlicher antiretroviraler Medikamente dringend erwogen werden. Die Wiedereinnahme der antiretroviralen Präparate sollte nach Abklingen der Unverträglichkeitssymptome gleichzeitig erfolgen. Von einer intermittierenden Monotherapie mit darauffolgender sequentieller Wiederaufnahme der antiretroviralen Behandlung wird abgeraten, da dies die Selektion behandlungsresistenter Viren begünstigen würde.
Schwangerschaft: Bei Foeten von Efavirenz-behandelten Tieren sind Missbildungen beobachtet worden (siehe Schwangerschaft/Stillzeit); demnach sollten Frauen, die Stocrin einnehmen, eine Schwangerschaft vermeiden. Zur Empfängnisverhütung sollten stets Barrieremethoden (Präservative) in Kombination mit einer zusätzlichen Kontrazeptionsmethode wie z.B. orale oder sonstige hormonelle Kontrazeptiva angewendet werden (siehe Interaktionen).
Hautausschläge: Beim Auftreten von Hautausschlägen kann die Anwendung von geeigneten Antihistaminika und/oder Kortikosteroiden die Verträglichkeit verbessern und das Abklingen der Hautsymptome beschleunigen. Bei Patienten mit schweren Hautausschlägen, welche mit Bläschen- oder Schuppenbildung, Schleimhauteffekten oder Fieber einhergehen, sollte die Behandlung mit Stocrin abgebrochen werden (siehe Unerwünschte Wirkungen).
Leberenzyme: Bei Patienten mit bekannter oder vermuteter Hepatitis B oder C in der Anamnese und bei solchen, die Medikamente assoziiert mit Lebertoxizität einnehmen, ist eine Überwachung der Leberwerte angezeigt. Bei Patienten mit andauernd hohen, im Vergleich zur oberen Normalgrenze über 5fach erhöhten Transaminasewerten sollte das potentielle Risiko einer signifikanten Lebertoxizität gegenüber dem zu erwartenden Nutzen einer fortgesetzten antiretroviralen Therapie abgewogen werden (siehe Unerwünschte Wirkungen). Die Erfahrung bei der Behandlung von Patienten mit chronischen Lebererkrankungen ist limitiert, deshalb sollte Stocrin bei diesen Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden.
Cholesterin: Bei Patienten unter Stocrin sollte eine Überwachung der Cholesterinwerte in Betracht gezogen werden (siehe Unerwünschte Wirkungen).
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