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Fachinformation zu Agenerase®:GlaxoSmithKline AG
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Interaktionen

Um schwere und z.T. lebensbedrohliche Nebenwirkungen zu verhindern, sollte während der gleichzeitigen Behandlung mit Amprenavir die Konzentration folgender Substanzen überwacht werden: Amiodaron, Phenobarbital, Phenytoin, Lidocain (systemisch), trizyklische Antidepressiva und Chinidin.
Amprenavir wird hauptsächlich über Cytochrom P450 3A4 metabolisiert. Daher können Medikamente, die entweder über das gleiche Enzym verstoffwechselt werden oder die Aktivität von CYP3A4 verändern, die Pharmakokinetik von Amprenavir beeinflussen. Umgekehrt kann Amprenavir ebenfalls die Pharmakokinetik von anderen - über CYP3A4 metabolisierten - Arzneimitteln verändern, da Amprenavir je nach Situation ein Induktor oder Inhibitor von CYP3A4 ist.
Terfenadin, Cisaprid, Triazolam, Midazolam, Ergotamin, Dihydroergotamin, Bepridil oder Astemizol sind bei Patienten, die Agenerase erhalten, kontraindiziert. Die gleichzeitige Verabreichung kann eine kompetitive Hemmung des Metabolismus dieser Produkte bewirken und somit zu ernsten, lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen. Auch wenn keine spezifischen Studien durchgeführt wurden, sollte die gleichzeitige Verabreichung mit potenten Sedativa, die durch CYP3A4 metabolisiert werden (z.B. Triazolam, Midazolam), aufgrund der Möglichkeit einer verlängerten Sedierung vermieden werden. Agenerase sollte auch nicht zusammen mit Ergotaminderivaten verabreicht werden.
Wenn Zidovudin (AUC erhöht sich um 31%), Lamivudin (AUC erniedrigt sich um 9%), Abacavir (AUC unverändert) in Kombination mit Agenerase angewendet werden, wird eine Anpassung der Dosierung nicht für notwendig erachtet. Mit den Protease-Hemmern Indinavir (AUC sinkt um 38%), Amprenavir (AUC erhöht sich um 33%), Saquinavir (AUC erniedrigt sich um 19%) oder Nelfinavir (AUC steigt um 15%) sind die Erfahrungen noch limitiert. Ritonavir wurde nicht untersucht.
Rifampicin senkt die minimale Plasmakonzentration von Amprenavir bis zu 80% und darf daher nicht gleichzeitig mit Amprenavir angewendet werden (vgl. «Kontraindikationen»).
Die gleichzeitige Verabreichung von Amprenavir mit Rifabutin führt zu einem Anstieg der Plasmakonzentration (AUC) des Rifabutins um 200% und einem Anstieg der mit Rifabutin verbundenen Nebenwirkungen. Wenn es aus klinischen Gründen erforderlich ist, Rifabutin zusammen mit Agenerase zu verabreichen, ist eine Reduzierung der Dosierung von Rifabutin auf mindestens die Hälfte der empfohlenen Dosis erforderlich.
Eine Anpassung der Dosierung wird nicht als notwendig erachtet, wenn Ketoconazol oder Clarithromycin zusammen mit Agenerase verabreicht wird.

Andere mögliche Wechselwirkungen: Andere Arzneimittel, die unten aufgeführt werden, sind Beispiele für Substrate, Hemmer oder Induktoren von CYP3A4 und können, wenn sie zusammen mit Agenerase angewendet werden, möglicherweise zu Wechselwirkungen führen. Die klinische Signifikanz dieser möglichen Wechselwirkungen ist unbekannt und wurde nicht untersucht. Die Patienten sollten daher auf toxische Reaktionen, die mit diesen Arzneimitteln verbunden sind, überwacht werden, wenn sie in Kombination mit Agenerase angewendet werden.

Alkohol und Hemmer der Alkoholdehydrogenase: Die Trinklösung von Agenerase Lösung zum Einnehmen enthält Propylenglykol (550 mg/ml), das hauptsächlich durch die Alkoholdehydrogenase metabolisiert wird. Die gleichzeitige Einnahme mit Disulfiram oder anderen Medikamenten, welche die Aktivität der Alkoholdehydrogenase vermindern (wie z.B. Metronidazol), oder mit anderen alkohol- oder propylenglykolhaltigen Präparaten ist deshalb zu vermeiden.

Antibiotika: Die Plasmakonzentrationen von Dapson und Erythromycin können durch Amprenavir möglicherweise ansteigen. Umgekehrt erhöht Erythromycin evtl. auch die Serumkonzentration von Amprenavir.

Arzneimittel gegen Pilze: Die Plasmakonzentration von Itraconazol kann möglicherweise durch Amprenavir erhöht werden et vice versa.

Benzodiazepine: Die Serumkonzentrationen von Alprazolam, Chlorazepat, Diazepam und Flurazepam steigen evtl. unter Amprenavir an, wodurch ihre Wirksamkeit möglicherweise erhöht wird.

Calciumkanalblocker: Amprenavir führt möglicherweise zu erhöhten Serumkonzentrationen von Diltiazem, Nicardipin, Nifedipin oder Nimodipin, sodass deren Aktivität gesteigert sein kann.

Cholesterolsenkende Medikamente: Amprenavir steigert evtl. die Serumkonzentrationen von Atorvastatin, Fluvastatin, Lovastatin, Pravastatin und Simvastatin, wodurch sich ihre Wirksamkeit bzw. Toxizität erhöhen kann.

Substanzen gegen erektile Dysfunktion: Die gleichzeitige Verabreichung von Amprenavir und Sildenafil (Viagra) kann zu signifikanten Erhöhungen der Plasmakonzentrationen von Sildenafil und damit zu vermehrten Sildenafil-assoziierten Nebenwirkungen führen. Wird aus klinischen Gründen Sildenafil zusammen mit Agenerase verschrieben, sollten die Empfehlungen zur Dosisreduktion bei gleichzeitiger Einnahme von Protease-Inhibitoren in der Fachinformation von Sildenafil beachtet werden.

Nicht-Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Hemmer: Efavirenz und Nevirapin können die Plasmakonzentrationen von Amprenavir senken; Delavirdin erhöht möglicherweise die Plasmaspiegel von Amprenavir.

Steroide: Östrogene, Gestagene und einige Glukokortikoide können Wechselwirkungen mit Amprenavir zeigen. Die vorliegenden Informationen sind jedoch unzureichend, um die Art der Wechselwirkung zu bestimmen. Aufgrund des Potentials für Wechselwirkungen mit Amprenavir kann die Wirkung von hormonellen Kontrazeptiva reduziert sein. Weil die hormonellen Kontrazeptiva in ihrer Wirkung reduziert sein können, werden für Frauen im gebärfähigen Alter andere oder zusätzliche zuverlässige Methoden zur Verhütung empfohlen.

Hypericum-Extrakte: Eine Studie mit Probanden ergab, dass eine 2-wöchige Einnahme eines standardisierten Hypericum-Präparates, die Indinavir-Konzentration signifikant senkte (Senkung der AUC um 57%). Es ist möglich, dass Hypericum-Extrakte auch zur Senkung der Plasmaspiegel anderer über CYP3A4 metabolisierter Protease-Hemmer und nicht nukleosider RT-Hemmer führen können und es dadurch zu einem Verlust der antiviralen Wirkung sowie zur Resistenzentwicklung kommen kann. Während der Behandlung mit Protease-Hemmern oder nicht nukleosiden RT-Hemmern wird daher von der Einnahme von Hypericum-Extrakten abgeraten.

Andere Arzneimittel: Es gibt andere Substanzen, deren Plasmakonzentrationen u.U. durch Amprenavir erhöht werden können. Dazu gehören: Clozapin, Carbamazepin, Cimetidin, Loratadin, Pimozid und Warfarin. Cimetidin und Ritonavir können möglicherweise die Plasmakonzentrationen von Amprenavir erhöhen.

Antazida und Didanosin (aufgrund seiner antaziden Komponente): Basierend auf den Daten anderer Protease-Hemmer ist es ratsam, dass Antazida nicht zu gleicher Zeit wie Agenerase eingenommen werden, da es zu Störungen der Absorption kommen kann. Es wird empfohlen, dass ihre Verabreichung mindestens eine Stunde auseinanderliegt.

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