InteraktionenEinfluss des Arzneimittels auf andere Substanzen
Myfortic wurde in klinischen Prüfungen in Kombination mit folgenden Substanzen verabreicht: Antithymozytenglobulin, Basiliximab, Ciclosporin-Mikroemulsion und Kortikosteroide. Wirksamkeit und Sicherheit einer Anwendung von Myfortic in Kombination mit anderen Immunsuppressiva wie Azathioprin und Tacrolimus wurden nicht geprüft. Es wird empfohlen, Myfortic nicht zusammen mit Azathioprin zu verabreichen, da beide Präparate eine Knochenmarkaplasie hervorrufen können. Für Tacrolimus s. «Interaktionen».
Gastroprotektiva
Magnesium- oder Aluminiumhydroxid-haltige Antazida
Die gleichzeitige Verabreichung von Myfortic und Magnesium- oder Aluminiumhydroxid-enthaltenden Antazida führte zu einer 37%igen Abnahme der AUC von MPA und einer 25%igen Abnahme der maximalen MPA-Konzentration. Daher sollte die gleichzeitige Verabreichung von (Magnesium- oder Aluminiumhydroxid-enthaltenden) Antazida vermieden werden.
Protonenpumpenhemmer
Bei gesunden Freiwilligen wurde keine Veränderung der Pharmakokinetik von MPA nach gleichzeitiger Verabreichung von Myfortic mit Pantoprazol (2 x täglich 40mg während vier vorhergehenden Tagen) beobachtet.
Colestyramin und andere Arzneimittel mit Auswirkungen auf den enterohepatischen Kreislauf: Aufgrund seiner Fähigkeit, die primäre Resorption und den enterohepatischen Kreislauf von Arzneimitteln zu blockieren, kann Colestyramin die Bioverfügbarkeit von MPA verringern. Eine gleichzeitige Anwendung von Colestyramin oder anderen Arzneimitteln mit Auswirkungen auf den enterohepatischen Kreislauf, wie z.B. Antibiotika, sollte wegen einer möglichen Reduzierung der Wirksamkeit von Myfortic nur unter engmaschiger Kontrolle der MPA-Spiegel erfolgen. Mit Antibiotika wurden keine Untersuchungen durchgeführt.
Tacrolimus: In einer Crossover-Studie bei stabilen Nierentransplantierten wurde die Steady-state-Pharmakokinetik von MPA resp. MPAG (Mycophenolsäureglucuronid) sowohl unter Behandlung mit Ciclosporin als auch mit Tacrolimus gemessen. Die mittlere AUC von MPA war unter Tacrolimus-Behandlung 19% höher und die Cmax etwa 20% tiefer verglichen mit Ciclosporin-Behandlung. Die mittlere AUC und Cmax von MPAG lagen etwa 30% tiefer unter Tacrolimus-Behandlung als unter Ciclosporin-Behandlung. Bei Umstellung der Kombination Ciclosporin plus Myfortic auf Tacrolimus plus Myfortic sollten die Spiegel von MPA kontrolliert und eventuell die Dosis von Myfortic angepasst werden (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Ciclosporin A: Die Pharmakokinetik von Ciclosporin-Mikroemulsion wird unter einer Steady-state-Dosierung von Myfortic nicht beeinflusst.
Einfluss anderer Substanzen auf das Arzneimittel
Aciclovir und andere Arzneimittel, die aktiv tubulär sezerniert werden, können mit MPAG um die tubuläre Sekretion konkurrieren. Bei Anwendung solcher Kombinationen sind die Patienten engmaschig zu überwachen.
Ganciclovir: Die Pharmakokinetik von MPA und MPAG wird durch gleichzeitige Gabe von Ganciclovir nicht beeinflusst. Eine im therapeutischen Bereich liegende MPA-Plasmakonzentration hat keinen Einfluss auf die Clearance von Ganciclovir. Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen sollten die Dosierungsempfehlungen für Ganciclovir bei gleichzeitiger Verabreichung mit Myfortic jedoch beachtet und die Patienten engmaschig überwacht werden.
Orale Kontrazeptiva: Da die Wirkung einer Myfortic-Therapie auf die Pharmakokinetik oraler Kontrazeptiva nicht bekannt ist, besteht die Möglichkeit, dass die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva negativ beeinflusst wird.
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