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Fachinformation zu ELIGARD®:Recordati AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Idiopathische intrakranielle Hypertonie
Bei Patienten, die Leuprorelin erhalten, wurde über idiopathische intrakranielle Hypertonie (Pseudotumor cerebri) berichtet. Die Patienten sollten auf Anzeichen und Symptome einer idiopahtischen intrakraniellen Hypertonie, einschliesslich starker oder wiederkehrender Kopfschmerzen, Sehstörungen und Tinnitus, hingewiesen werden. Wenn eine idiopathische intrakranielle Hypertonie auftritt, sollte ein Absetzen von Leuprorelin in Betracht gezogen werden.
Kardiovaskuläre Erkrankungen
In mehreren grossen epidemiologischen Studien bei Patienten mit Prostatakarzinom wurde in Zusammenhang mit dem Einsatz von GnRH-Agonisten ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Myokardinfarkten und Schlaganfällen beobachtet. Das Risiko sollte zusammen mit eventuell vorliegenden anderen kardiovaskulären Risikofaktoren (Hypertonie, Diabetes, Hypercholesterinämie) sorgsam abgewogen werden, wenn das Behandlungsregime für einen Patienten mit Prostatakarzinom festgelegt wird. Unter Behandlung mit GnRH-Agonisten, sollten Blutdruck, Blutzucker und Serumlipide regelmässig kontrolliert und der Patient auf mögliche Symptome einer kardiovaskulären Erkrankung überwacht werden. Bereits bestehende Risikofaktoren sollten gemäss der entsprechenden Guidelines behandelt werden. Eine Androgen-Entzugstherapie kann das QT-Intervall verlängern.
Bei Patienten mit QT-Verlängerung in der Vorgeschichte oder Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Intervallverlängerung, sowie bei Patienten die gleichzeitig andere Arzneimittel welche das QT-Intervall verlängern können einnehmen (siehe „Interaktionen“), sollte der behandelnde Arzt vor Beginn der Behandlung mit Eligard das Nutzen-Risiko-Verhältnis unter Berücksichtigung des möglichen Auftretens von Torsades de Pointes sorgfältig abwägen.
Hypophysenapoplexie
Während der Marktüberwachung wurde nach Verabreichung von Gonadotropin-Releasing- Hormon (GnRH)-Agonisten selten über eine Hypophysenapoplexie berichtet (sekundäres klinisches Syndrom eines Hypophysen-Infarktes). In der Mehrzahl dieser Fälle lag ein Hypophysenadenom vor. Die meisten Fälle traten innerhalb von 2 Wochen nach Verabreichung der ersten Dosis auf, einige innerhalb der ersten Stunde. Mögliche Symptome einer Hypophysenapoplexie sind plötzliche Kopfschmerzen, Erbrechen, visuelle Veränderungen, Ophthalmoplegie, veränderter mentaler Status sowie gelegentlich kardiovaskulärer Kollaps. Eine unverzügliche medizinische Intervention ist erforderlich.
Bei bekanntem Hypophysenadenom sollten aus diesem Grund keine GnRH-Agonisten angewendet werden.
Verlauf der Testosteronspiegel und Komplikationen zu Therapiebeginn
Wie andere GnRH-Analoga führt Eligard während der ersten Behandlungswoche zu einem vorübergehenden Anstieg der Serumkonzentrationen von Testosteron, Dihydrotestosteron und der sauren Phosphatase. Es kann daher zu einer Verschlechterung der Symptome oder der zum Auftreten neuer Symptome kommen, einschliesslich Knochenschmerzen, Neuropathie, Hämaturie oder Obstruktion von Ureter oder Blasenausgang (vgl. «Unerwünschte Wirkungen»). Diese Symptome klingen bei Fortsetzung der Therapie wieder ab.
Die zusätzliche Gabe von geeigneten Antiandrogenen kann 3 Tage vor Behandlungsbeginn erwogen und während 2-3 Wochen fortgesetzt werden, um so die möglichen Folgeerscheinungen des anfänglichen Testosteronanstiegs und der Verschlechterung der klinischen Symptomatik abzuschwächen. Ein gewisser Prozentsatz der Patienten entwickelt nicht-hormonabhängige Tumoren. Das Ausbleiben einer klinischen Besserung trotz angemessener Testosteronsuppression deutet darauf hin, dass der Patient von einer Therapie mit Eligard nicht profitieren kann. Nach chirurgischer Kastration bewirkt Eligard keine weitere Absenkung des Serum-Testosteronspiegels bei Männern. Entscheidungen über die Fortsetzung der Therapie sollen im Einklang mit aktuellen Therapierichtlinien getroffen werden.
Knochendichte /Frakturrisiko
In der medizinischen Literatur gibt es Berichte über eine Verminderung der Knochendichte (BMD) bei Männern nach Orchiektomie oder nach Therapie mit GnRH-Analoga. Das Risiko für eine BMD-Reduktion ist insbesondere erhöht bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren für eine Osteoporose wie höherem Alter, Nikotin- und Alkoholabusus, Übergewicht oder ungenügender körperlicher Betätigung.
Unter antiandrogener Therapie besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für Osteoporose-bedingte Frakturen. Zu diesem Thema liegen nur in limitiertem Umfang Daten vor. Osteoporotisch bedingte Frakturen wurden in verschiedenen Studien nach 22 Monaten pharmakologischer Androgenentzugstherapie bei 5% der Patienten beobachtet, nach 5 bis 10 Jahren Behandlung bei 4% der Patienten.
Hyperglykämie und Diabetes
Hyperglykämien, sowie ein erhöhtes Risiko, einen Diabetes mellitus zu entwickeln, wurden bei Männern, die GnRH-Agonisten erhielten, beobachtet. Eine Hyperglykämie kann ein Zeichen für die Neu-Entwicklung eines Diabetes mellitus bzw. die Verschlechterung der Blutzuckerkontrolle bei Patienten mit vorbestehendem Diabetes sein. Bei Patienten, die GnRH-Agonisten erhalten, sollten Blutzucker und/oder glykosyliertes Hämoglobin (HbA1c) regelmässig kontrolliert und die Patienten ggf. gemäss der üblichen klinischen Praxis behandelt werden.
Konvulsionen
Es gibt Post-marketing Berichte über Konvulsionen bei Patienten in Behandlung mit Leuprorelinacetat, sowohl mit also auch ohne Prädisposition. Konvulsionen sollten gemäss den aktuellen klinischen Standards unter Kontrolle gebracht werden.
Weitere Vorsichtsmassnahmen
Über Fälle von Ureterobstruktion und Rückenmarkskompression, die zu Lähmungserscheinungen mit oder ohne letale Komplikationen führen können, wurde im Zusammenhang mit GnRH-Analoga berichtet. Bei Entwicklung einer Rückenmarkskompression oder von Nierenfunktionsstörungen sollte eine standardmässige Therapie dieser Komplikationen eingeleitet werden. Patienten mit vertebralen und/oder Hirnmetastasen oder mit einer Obstruktion im Bereich des Harntraktes sollten während der ersten Wochen der Therapie engmaschig überwacht werden, wenn möglich in einem stationären Umfeld.
Spezielle Warnhinweise
Ungenügende klinische Wirksamkeit kann auftreten bei nicht korrekter Zubereitung (Rekonstitution) des Produktes. Die Handhabung ist beschrieben unter „Sonstige Hinweise“. Ein Überdrehen des Nadelansatzes der Sicherheitsnadel bei der Rekonstitution kann zum Brechen des Nadelansatzes und infolgedessen zum Auslaufen des Arzneimittels während der Injektion sowie zu einem potenziellen Risiko mangelnder Wirksamkeit aufgrund einer Unterdosierung führen. Bei Verdacht auf fehlerhafte Handhabung von Eligard sollte der Testosteronspiegel kontrolliert werden. Diese Kontrolle sollte auf den Patienten individuell abgestimmt werden (s. Kapitel «Verlauf der Testosteronspiegel und Komplikationen zu Therapiebeginn»).

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