Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Der zubereiteten Lösung von Erythromycin-Lactobionat sollte kein anderes Arzneimittel oder Chemikalie beigefügt werden, ohne dass vorher die chemische und physikalische Stabilität überprüft wurde (siehe auch unter «Herstellung der Infusionslösung» sowie «Mischbarkeit mit i.v.-Lösungen»).
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Erythromycin kann die Bestimmung von Katecholaminen im Urin mittels Fluorimetrie, von 17-Hydroxykortikosteroiden im Urin mittels Colorimetrie und von Transaminasen im Serum mittels Colorimetrie mit fälschlich erhöhten Werten beeinflussen.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Trockensubstanz in der Originalverpackung, bei Raumtemperatur (15-25°C) und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Die Stammlösung (5%) kann im Kühlschrank (2–8 °C) für 2 Wochen und bei Raumtemperatur (15–25 °C) für 24 h aufbewahrt werden. Die gebrauchsfertige Lösung (≤ 0,5%) sollte innert 8 h aufgebraucht werden.
Hinweise für die Handhabung
Anwendung
Erythrocin i.v. wird durch INFUSION verabreicht. Nur in Ausnahmefällen wird das Präparat injiziert, und zwar sehr langsam.
Die intraarterielle Injektion ist streng kontraindiziert. Sie kann zu Gefässspasmen mit Ischämie führen. Auch die intramuskuläre Applikation ist kontraindiziert.
Neben der kontinuierlichen Zufuhr als Dauerinfusion über 24 h kommt die intermittierende Verabfolgung von Erythrocin i.v. in jeweils 1–2 h und in 12-stündigen Intervallen in Frage. Müssen ausnahmsweise Injektionen verabreicht werden, empfiehlt es sich, die Tagesdosis (2 g) auf 4 sehr langsam durchgeführte Einzelinjektionen von 0,5 g in Abständen von 6 h zu verteilen. Die Konzentration an Erythromycin sollte höchstens 0,5% betragen, und die Lösung sollte über einen Zeitraum von 20–60 Minuten langsam und kontinuierlich infundiert werden, um Gefässreizungen zu vermeiden.
Herstellung der Infusionslösung
Stammlösung 5%
Zur Herstellung dieser Lösung dürfen nur 20 ml steriles destilliertes Wasser für Injektionszwecke verwendet werden, welches der Durchstechflasche mit lyophilisiertem Erythromycin-Lactobionat zugesetzt wird. Bei Verwendung von elektrolythaltigen Lösungsmitteln erfolgt eine Ausfällung.
Die Stammlösung ist im Kühlschrank (2–8 °C) während zweier Wochen, bei Raumtemperatur (15–25 °C) für 24 h haltbar.
Weitere Verdünnung/Gebrauchslösung
Zur Verdünnung der Stammlösung kommen bevorzugt 0,9%ige Kochsalz- oder Ringer-Laktatlösung in Frage. Die Lösungen sollten einen pH-Wert von über 5,5 aufweisen. Zur Vermeidung von venösen Reizerscheinungen sollten höchstens Endkonzentrationen von 0,5% (oder niedriger) Erythromycin verwendet werden. Die fertige Lösung ist innerhalb von 8 h aufzubrauchen.
Verdünnungstabelle
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Endkonzentration von Erythromycin
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20 ml Stammlösung 5% + 180 ml Trägerlösung = 1 g Erythromycin/200 ml
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0,5%
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20 ml Stammlösung 5% + 230 ml Trägerlösung = 1 g Erythromycin/250 ml
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0,4%
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20 ml Stammlösung 5% + 980 ml Trägerlösung = 1 g Erythromycin/1000 ml
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0,1%
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Da Erythromycin in saurem Milieu (pH <5,5) rasch inaktiviert wird, können die folgenden Lösungsmittel erst nach Pufferung mit 1 ml 4%igem Natriumbikarbonat pro 100 ml verwendet werden:
5% Glukose zur Injektion;
5% Glukose und Ringer-Laktat zur Injektion;
5% Glukose und 0,9% NaCl zur Injektion.
Mischbarkeit mit i.v.-Lösungen
Durch unterschiedliche Zusammensetzung z.B. der Lösungsvermittler, ist eine verbindliche Aufstellung über Verträglichkeit oder Unverträglichkeit von Zusätzen nicht zu erstellen. Die chemische und physikalische Stabilität einer Lösung sollte deshalb immer vorgängig bestimmt werden.
Im Allgemeinen kann Erythrocin i.v. mit folgenden Zusätzen ohne Aktivitätsverlust beider Komponenten oder Präzipitation gemischt werden:
Aminophyllin, Diphenhydramin, Hydrocortison Natriumsuccinat, Kaliumchlorid, Natriumbikarbonat, Natriumjodid, Penicillin G (Kaliumsalz), Penicillin Natriumsalz, Pentobarbital Natriumsalz, Polymyxin B Sulfat, Prednisolon Natriumphosphat, Prochlorperazin.
Erythrocin i.v. ist NICHT mischbar mit:
Ascorbinsäure, Cephalotin Natriumsalz (Auftreten eines Niederschlags nach einigen Stunden), Chloramphenicol, Natriumsuccinat, Heparin Natriumsalz, Metaraminol-bitartrat, Protein-Hydrolysat, Tetracyclin Hydrochlorid, Vitamin-B-Komplexen mit Vitamin C, Colistin, Phenytoin.
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