InteraktionenWährend der Selegilin-Behandlung sollte die Verabreichung von sympathomimetischen Substanzen wegen des Hypertonierisikos vermieden werden.
MAO-Hemmer
Die gleichzeitige Verabreichung von Selegilin und anderen MAO-Hemmern kann zu schwerer Hypotonie führen.
Pethidin
Die Interaktion zwischen nichtselektiven MAO-Hemmern und Pethidin ist bekannt. Obgleich der Mechanismus dieser Interaktion nicht geklärt ist, ist die gleichzeitige Verabreichung von Selegilin, einem selektivem MAO-B-Hemmer, und Pethidin kontraindiziert.
Selektive Hemmer der Serotoninwiederaufnahme (SSRI)
Selegilin sollte wegen des möglichen Auftretens eines sogenannten serotoninergen Syndroms oder von Teilsymptomen wie Verwirrung, Hypomanie, Erregtheit, Hypertonie, Konvulsionen, Hyperreflexie, Fieber, Schüttelfrost, Zittern, fehlende Koordination, Halluzinationen, Hyperthermie, Diaphorese, Diarrhö, Muskelrigidität und Muskelhypertonus, Ataxie und manischer Psychose nicht zusammen mit den SSRI und den SNRI verabreicht werden.
Zwischen dem Absetzen einer Selegilin-Behandlung und dem Beginn einer Fluoxetin-Verabreichung oder Verabreichung eines anderen SSRI oder SNRI sollte eine Frist von 14 Tagen eingehalten werden. Wegen der langen Eliminationshalbwertszeit von Fluoxetin ist es erforderlich, seine Verabreichung mindestens 5 Wochen vor Beginn einer Selegilin-Behandlung abzubrechen. Im Falle anderer SSRI/SNRI muss beim einzuhaltenden einnahmefreien Intervall die Eliminationshalbwertszeit des betreffenden SSRI/SNRI berücksichtigt werden.
Bupropion
Selegilin sollte wegen des möglichen Auftretens eines sogenannten serotoninergen Syndroms nicht zusammen mit Bupropion verabreicht werden. Zwischen Absetzen einer Selegilin-Behandlung und Beginn einer Bupropion-Verabreichung sollte eine Frist von 14 Tagen eingehalten werden. Beim einzuhaltenden einnahmefreien Intervall muss die Eliminationshalbwertszeit von Bupropion (ca. 20 Stunden) berücksichtigt werden, bevor eine Behandlung mit Selegilin begonnen wird.
Trizyklische Antidepressiva
Bei der Kombination von trizyklischen Antidepressiva mit Selegilin wurde gelegentlich über eine schwere Toxizität für das Zentralnervensystem (serotoninerges Syndrom), Muskelrigidität und Hyperthermie, manchmal in Kombination mit arterieller Hypertonie/Hypotonie, Diaphorese, Synkopen, Asystolie und mentalen Veränderungen (Erregtheit, Verhaltensstörungen) berichtet. Folglich ist die gleichzeitige Verabreichung von Selegilin und trizyklischen Antidepressiva kontraindiziert.
Zwischen dem Abbruch einer Selegilin-Behandlung und dem Beginn einer Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva sollte eine Frist von wenigstens 14 Tagen eingehalten werden. Im umgekehrten Fall muss beim einzuhaltenden Intervall nach der letzten Einnahme des trizyklischen Antidepressivums vor Beginn einer Selegilin-Behandlung die Eliminationshalbwertszeit des trizyklischen Antidepressivums berücksichtigt werden.
Nahrungsmittel
Anders als die konventionellen MAO-Hemmer, die sowohl MAO-A als auch MAO-B hemmen, ist Selegilin ein spezifischer MAOB-Hemmer.
Während der Selegilin-Behandlung in den empfohlenen Dosen wurde über keine hypertensive Reaktion («Cheese Effect») beim Verzehr von tyraminhaltigen Lebensmitteln berichtet. Diätetische Einschränkungen sind daher nicht erforderlich.
Jedoch werden bei der Kombination von Selegilin mit konventionellen MAO-Hemmern oder MAO-A-Hemmern diätische Massnahmen empfohlen (Nahrungsmittel meiden, die grosse Mengen Tyramin enthalten wie gereiften Käse und Fermentationsprodukte).
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