Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenAlle im Folgenden erwähnten, auf die einzelnen Wirkstoffe bezogenen Warnhinweise gelten auch für die Fixkombination Coversum N Combi 10/2.5 mg.
Spezielle Warnhinweise
Für Perindopril und Indapamid:
Lithium:
Die Verwendung von Lithium zusammen mit Perindopril und Indapamid ist im Allgemeinen nicht empfohlen (siehe «Interaktionen»).
Für Perindopril:
Doppelte Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Siehe «Interaktionen».
Neutropenie/Agranulozytose/Thrombozytopenie/Anämie
Bei Patienten, die mit ACE-Hemmern behandelt wurden, ist über Fälle von Neutropenien/Agranulozytosen, Thrombozytopenien und Anämien berichtet worden. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion und keinem anderen Risikofaktor wird eine Neutropenie selten beobachtet. Perindopril muss mit extremer Vorsicht eingesetzt werden bei Patienten mit Kollagenosen, bei Patienten, die mit Immunsuppressiva, mit Allopurinol oder Procainamid behandelt werden oder einer Kombination dieser Risikofaktoren, insbesondere bei einer vorbestehenden eingeschränkten Nierenfunktion. Gewisse dieser Patienten haben schwere Infektionen entwickelt, die in einigen Fällen nicht auf eine intensive Antibiotikatherapie angesprochen haben. Wenn Perindopril bei solchen Patienten eingesetzt werden muss, soll die Leukozytenzahl regelmässig kontrolliert werden. Zudem sollen die Patienten informiert werden, jedes Anzeichen einer Infektion (z.B. Halsschmerzen, Fieber) zu melden.
Überempfindlichkeit, Angioödem
Ein Angioödem des Gesichts, der Extremitäten, Lippen, Zunge, Glottis und/oder des Kehlkopfes wurde nur selten unter einer Therapie mit ACE-Hemmern, unter anderem mit Perindopril, beobachtet. Es kann zu irgendeinem Zeitpunkt während der Therapie auftreten. In solchen Fällen muss Perindopril unverzüglich abgesetzt und der Patient bis zum vollständigen Abklingen des Ödems beobachtet werden. Wenn das Ödem auf das Gesicht und die Lippen beschränkt ist, bildet sich die Erscheinung im Allgemeinen ohne Behandlung zurück, obwohl sich Antihistaminika zur Symptomlinderung als nützlich erwiesen haben.
In Verbindung mit einem Kehlkopfödem kann das Angioödem lebensbedrohlich sein. Wenn die Zunge, die Glottis oder der Kehlkopf betroffen sind und somit die Gefahr einer Obstruktion der Atemwege besteht, muss sofort eine geeignete Massnahme ergriffen werden, wie z.B. die subkutane Verabreichung einer Adrenalinlösung 1/1000 (0.3 ml bis 0.5 ml) und/oder Massnahmen zur Befreiung der Atemwege.Bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe, die mit ACE-Hemmern behandelt werden, wird häufiger über Angioödeme berichtet als bei anderen Patienten.
Bei Patienten mit einem Angioödem in der Anamnese, das nicht in Zusammenhang mit der Einnahme eines ACE-Hemmers auftrat, besteht bei der Anwendung von ACE-Hemmern ein erhöhtes Risiko für ein Angioödem (siehe «Kontraindikationen»).
Ein intestinales Angioödem wurde nur selten unter der Therapie mit ACE-Hemmern beobachtet. Diese Patienten berichteten über Abdominalschmerzen (mit oder ohne Nausea oder Erbrechen); in einigen Fällen ohne vorgängiges Angioödem des Gesichtes und bei normalen C1-Esterase Spiegeln. Die Diagnose des Angioödems wurde durch ein CT des Abdomens, Ultraschall, oder während einer Operation gestellt. Die Symptome verschwanden nach Absetzen des ACE-Hemmers. Bei Patienten, die mit ACE-Hemmern behandelt werden und Abdominalschmerzen berichten, muss ein intestinales Angioödem Teil der Differentialdiagnose sein.
Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern mit Neprilysin-Hemmern (neutrale Endopeptidase, NEP) (z.B. Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril), mTOR-Hemmern (z.B. Sirolimus, Everolimus, Temsirolimus) und Gliptinen (z.B. Linagliptin, Saxagliptin, Sitagliptin, Vildagliptin) kann zu einem erhöhten Risiko für Angioödeme (z.B. Schwellung der Atemwege oder der Zunge mit oder ohne Beeinträchtigung der Atmung) führen (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»). Vorsicht ist geboten, wenn bei einem Patienten, der bereits einen ACE-Hemmer einnimmt, eine Behandlung mit Racecadotril, mTOR-Hemmern (z.B. Sirolimus, Everolimus, Temsirolimus) und Gliptinen (z.B. Linagliptin, Saxagliptin, Sitagliptin, Vildagliptin) eingeleitet wird. ACE-Hemmer – darunter Coversum N Combi 10/2.5 – dürfen nicht gleichzeitig mit NEP-Inhibitoren angewendet werden (z.B. die Kombination Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril), denn das Angioödem-Risiko kann bei Patienten erhöht sein, die gleichzeitig mit der Kombination Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril behandelt werden.
Eine Behandlung mit Coversum N Combi 10/2.5 darf frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis von Sacubitril/Valsartan eingeleitet werden.
Eine Behandlung mit Sacubitril/Valsartan darf frühestens 36 Stunden nach Einnahme der letzten Dosis einer Coversum N Combi 10/2.5-Therapie eingeleitet werden. (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»).
Anaphylaktische Reaktionen während der Desensibilisierung
Vereinzelte Fälle von lebensbedrohlichen, langanhaltenden anaphylaktischen Reaktionen sind bei Patienten, die während einer Desensibilisierung mit Insektengift (Bienen, Wespen) mit einem ACE-Hemmer behandelt wurden, beobachtet worden. ACE-Hemmer müssen mit Vorsicht bei allergischen Patienten eingesetzt werden, die für eine Desensibilisierung behandelt werden, und dürfen bei Patienten, die eine Gift-Immuntherapie erhalten sollen, verwendet werden. Allerdings können diese Reaktionen vermieden werden, wenn der ACE-Hemmer vorübergehend während mindestens 24 Stunden vor der Desensibilisierung abgesetzt wird bei Patienten, die sowohl eine Therapie mit einem ACE-Hemmer als auch eine Desensibilisierung benötigen.
Anaphylaktische Reaktionen während einer LDL-Apherese
Selten zeigten Patienten, die mit einem ACE-Hemmer behandelt wurden, bei einer LDL-Apherese mit Adsorption an Dextransulfat möglicherweise lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen. Diese Reaktionen konnten durch vorübergehendes Absetzen des ACE-Hemmers vor jeder Apherese vermieden werden.
Hämodialysierte Patienten
Bei Dialysepatienten, die mit «High-Flux»-Membranen (z.B. AN 69®) dialysiert und gleichzeitig mit ACE-Hemmern behandelt werden, wurden anaphylaktische Reaktionen beobachtet. Bei diesen Patienten sollte entweder ein anderer Membrantyp oder ein Antihypertensivum einer anderen Klasse eingesetzt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft soll eine Behandlung mit Perindopril nicht initiiert werden. Sofern die Fortsetzung der Behandlung mit Perindopril nicht unbedingt notwendig ist, sollen Patientinnen, die eine Schwangerschaft planen, mit alternativen Antihypertonika behandelt werden, deren Sicherheitsprofil bekannt und deren Verwendung während der Schwangerschaft zugelassen ist. Falls eine Schwangerschaft bestätigt ist, muss Perindopril sofort abgesetzt und, wenn nötig, eine alternative Therapie eingeleitet werden (siehe «Kontraindikationen» und «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Die Verwendung von Perindopril während der Stillzeit ist nicht empfohlen.
Für Indapamid:
Hepatische Enzephalopathie
Im Falle eines Leberschadens und insbesondere bei Elektrolyt-Ungleichgewicht, können Thiaziddiuretika und thiazidähnliche Diuretika eine hepatische Enzephalopathie auslösen, die zum hepatischen Koma führen kann. In diesem Fall muss die Diuretika-Gabe unverzüglich abgebrochen werden.
Photosensibilität
Mit Thiaziddiuretika oder damit verwandten Arzneimitteln ist über Fälle von Photosensibilität berichtet worden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Wenn während der Behandlung eine Photosensibilitätsreaktion auftritt, soll die Behandlung unterbrochen werden. Wenn die erneute Gabe eines Diuretikums als notwendig erachtet wird, sollen die exponierten Zonen vor Sonne und künstlichen UVA-Strahlen geschützt werden.
Vorsichtsmassnahmen
Für Perindopril und Indapamid:
Niereninsuffizienz
Bei schwerer oder mittelschwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <60 ml/Min.) ist die Behandlung kontraindiziert.
Bei Hypertonikern ohne vorbestehende manifeste Nierenläsion, bei denen jedoch laborchemisch eine funktionelle Niereninsuffizienz festgestellt wird, sollte die Behandlung abgesetzt und eventuell mit reduzierter Dosierung oder nur mit einem der beiden Wirkstoffe wieder aufgenommen werden.
Bei diesen Patienten umfasst die normale ärztliche Kontrolle eine regelmässige Bestimmung der Kalium- und Kreatininwerte, zunächst 14 Tage nach Therapiebeginn und dann alle 2 Monate bei unveränderter Fortführung der Therapie. Eine Niereninsuffizienz wurde hauptsächlich bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder bei einer unterschwellig bestehenden Niereninsuffizienz berichtet, insbesondere bei Nierenarterienstenose.
Dieses Medikament ist nicht empfohlen bei bilateraler Nierenarterienstenose oder bei Einzelniere.
Hypotonie und Elektrolytdepletion
Bei vorbestehender Natriumdepletion (insbesondere bei Patienten mit Nierenarterienstenose) besteht die Gefahr eines plötzlichen Blutdruckabfalles. Klinische Anzeichen für Störungen des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes, die bei einem interkurrenten Anfall von Diarrhö oder Erbrechen auftreten können, werden systematisch gesucht. Bei solchen Patienten sollen regelmässig die Plasmaelektrolyten überwacht werden.
Eine schwere Hypotonie kann die Verabreichung einer intravenösen Infusion mit isotonischer Salzlösung erforderlich machen.
Eine vorübergehende Hypotonie stellt keine Kontraindikation für das Weiterführen der Therapie dar. Nach Wiederherstellung eines zufriedenstellenden Arterienvolumens und -drucks kann die Behandlung entweder mit reduzierter Dosierung oder mit nur einem der beiden Wirkstoffe wieder aufgenommen werden.
Kaliämie
Die Kombination von Perindopril und Indapamid schliesst das Auftreten einer Hypokaliämie nicht aus, insbesondere bei diabetischen oder niereninsuffizienten Patienten. Wie bei allen anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln, die ein Diuretikum enthalten, ist eine regelmässige Messung des Plasmakaliums vorzunehmen.
Für Perindopril:
Husten
Bei der Anwendung von ACE-Hemmern wurde von trockenem Husten berichtet, der durch seine Persistenz sowie durch das Abklingen nach Absetzen der Behandlung gekennzeichnet ist. Bei diesen Symptomen ist eine iatrogene Ätiologie in Betracht zu ziehen. Wenn die Verschreibung eines ACE-Hemmers unvermeidlich ist, kann die Fortsetzung der Behandlung in Erwägung gezogen werden.
Kinder und Jugendliche
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Perindopril bei Kindern und Jugendlichen, alleine oder in Kombination, ist bisher nicht geprüft worden.
Risiko einer arteriellen Hypotonie und/oder Niereninsuffizienz (bei Herzinsuffizienz, Flüssigkeits- und Natriummangel usw.)
Eine erhebliche Stimulierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems wurde besonders bei starkem Flüssigkeits- und Natriummangel (bei strikter salzarmer Kost oder Langzeitbehandlung mit Diuretika) beobachtet, bei Patienten mit initial niedrigem Blutdruck, bei Nierenarterienstenose, bei kongestiver Herzinsuffizienz oder bei Leberzirrhose mit Ödemen und Aszites.
In solchen Fällen, namentlich bei Erstgabe sowie innerhalb der ersten zwei Behandlungswochen, kann die Blockierung dieses Systems durch einen ACE-Hemmer zu einem plötzlichen Blutdruckabfall und/oder zu einem Anstieg des Plasmakreatininspiegels führen, was ein Anzeichen für eine funktionelle Niereninsuffizienz ist. Dies kann manchmal, obschon selten, akut und zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten.
Bei diesen Patienten soll die Behandlung mit einer niedrigen Dosis begonnen und schrittweise erhöht werden.
Ältere Patienten
Die Nierenfunktion und der Kaliumspiegel müssen vor Behandlungsbeginn überprüft werden. Die am Anfang verabreichte Dosis wird später entsprechend den Blutdruckwerten angepasst, insbesondere bei Flüssigkeits- und Elektrolytdepletion, um jede plötzliche Hypotonie zu vermeiden.
Atherosklerose
Bei allen Patienten besteht ein Hypotonierisiko. Bei Patienten mit ischämischen Herzerkrankungen oder zerebraler Durchblutungsstörung ist jedoch besondere Vorsicht geboten, und die Behandlung soll mit einer niedrigen Dosierung begonnen werden.
Renovaskuläre Hypertonie
Die adäquate Therapie zur Behandlung der renovaskulären Hypertonie ist die Revaskularisation.
Es besteht ein erhöhtes Risiko einer Hypotonie und Niereninsuffizienz, wenn Patienten mit beidseitiger Nierenarterienstenose oder einer Arterienstenose einer funktionellen Einzelniere mit ACE-Hemmern behandelt werden (siehe «Kontraindikationen»). Die Behandlung mit Diuretika kann ein verstärkender Faktor sein. Der Verlust der Nierenfunktion könnte auch bei Patienten mit einseitiger Stenose der Nierenarterie mit nur geringfügige Änderung des Kreatinin im Serum vorkommen.
Herzversagen / schwere Herzinsuffizienz
Bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (Stadium IV) ist die Behandlung mit Coversum N Combi 10/2.5 mg nicht angezeigt, da der Behandlungsbeginn unter medizinischer Überwachung mit einer reduzierten Anfangsdosis erfolgen soll. Bei Hypertonikern mit Koronarinsuffizienz sollte die Behandlung mit Betablockern nicht unterbrochen werden: ACE-Hemmer können zusätzlich verwendet werden.
Diabetiker
Bei Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes ist die Behandlung mit Coversum N Combi 10/2.5 mg nicht angezeigt, da der Behandlungsbeginn unter medizinischer Überwachung mit einer reduzierten Anfangsdosis erfolgen soll.
Bei Diabetikern, die mit oralen Antidiabetika oder Insulin behandelt werden, muss der Blutzuckerspiegel eng überwacht werden, insbesondere im ersten Behandlungsmonat mit einem ACE-Hemmer (siehe «Interaktionen»).
Ethnische Unterschiede
Wie alle anderen ACE-Hemmer ist offensichtlich auch Perindopril bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe weniger gut wirksam zur Senkung der arteriellen Hypertonie, wahrscheinlich aufgrund des häufigeren Vorkommens eines Niedrig-Renin-Status bei der schwarzen Bevölkerung mit Hypertonie als bei anderen Patienten.
Chirurgie/Anästhesie
ACE-Hemmer können im Falle einer Anästhesie eine Hypotonie verursachen, insbesondere wenn das verwendete Anästhetikum potentiell blutdrucksenkend ist.
Daher wird empfohlen, die Therapie mit ACE-Hemmern mit Langzeitwirkung wie Perindopril am Tag vor der Intervention abzusetzen.
Mitral- oder Aortenklappenstenose / hypertrophe Kardiomyopathie
ACE-Hemmer müssen mit Vorsicht verwendet werden bei Patienten mit einer verminderten linksventrikulären Auswurffraktion.
Leberinsuffizienz
Selten sind ACE-Hemmer mit einem Syndrom in Verbindung gebracht worden, das mit cholestatischer Gelbsucht beginnt und zu einer fulminanten Hepatitis mit Leberzellnekrose, (manchmal) bis zum Tod, führen kann. Der Mechanismus dieses Syndroms ist nicht geklärt. Mit ACE-Hemmer behandelte Patienten, die eine Gelbsucht entwickeln oder die deutlich erhöhte Leberenzymwerte aufweisen, müssen die Behandlung mit dem ACE-Hemmer absetzen und entsprechend medizinisch betreut werden (vgl. «Unerwünschte Wirkungen»).
Hyperkaliämie
Erhöhte Kaliumwerte wurden bei gewissen Patienten beobachtet, die mit ACE-Hemmern, unter anderem mit Perindopril, behandelt wurden. ACE-Hemmer können eine Hyperkaliämie verursachen, weil sie die Freisetzung von Aldosteron hemmen. Die Wirkung ist bei Patienten mit normaler Nierenfunktion in der Regel nicht signifikant. Die Risikofaktoren für eine Hyperkaliämie sind (unter anderem) Niereninsuffizienz, Verschlechterung der Nierenfunktion, Alter (>70 Jahre), Diabetes, interkurrente Ereignisse wie Dehydratation, akute Herzinsuffizienz, metabolische Azidose, gleichzeitige Einnahme von kaliumsparenden Diuretika (z.B. Spironolacton, Eplerenon, Triamteren, Amilorid), Kaliumsupplemente oder Salzsubstitute, die Kalium enthalten, oder die Einnahme anderer Medikamente, die die Kaliämie erhöhen (z.B. Heparin, andere ACE-Hemmer, Angiotensin II Rezeptor Antagonisten, Acetylsalicylsäure ≥3 g/Tag , COX-2-Inhibitoren und nicht selektive NSAR, Immunsuppressiva wie Ciclosporin oder Tacrolimus und Trimethoprim oder Co-trimoxazol auch bekannt als Trimethoprim/Sulfamethoxazol) und insbesondere Aldosteronantagonisten oder Angiotensinrezeptorantagonisten. Die Verwendung von Kaliumsupplementen, kaliumsparenden Diuretika oder Salzsubstituten, die Kalium enthalten, kann insbesondere bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion eine signifikante Erhöhung der Kaliämie bewirken. Eine Hyperkaliämie kann das Auftreten schwerer Herzrhythmusstörungen begünstigen, manchmal mit tödlichem Ausgang. Kaliumsparende Diuretika und Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten, die ACE-Hemmer erhalten, mit Vorsicht angewendet werden, und der Kaliumwert und die Nierenfunktion sollten überwacht werden. Wenn die gleichzeitige Verabreichung von Perindopril und einer oben erwähnten Substanz als notwendig erachtet wird, müssen sie mit Vorsicht eingesetzt und der Kaliumspiegel muss häufig kontrolliert werden (siehe «Interaktionen»).
Primärer Hyperaldosteronismus
Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus reagieren im Allgemeinen nicht auf Antihypertensiva die das Renin-Angiotensin-System hemmen. Daher wird die Verwendung dieses Arzneimittels nicht empfohlen.
Für Indapamid:
Elektrolytgleichgewicht
Natriämie
Die Serumnatriumwerte sind vor Beginn der Behandlung zu kontrollieren; anschliessend sollen die Kontrollen in regelmässigen Abständen wiederholt werden. Jede Diuretikabehandlung kann zu reduzierten Natriumspiegeln mit potentiell schwerwiegenden Folgen führen. Da der Abfall des Serumnatriumspiegels zunächst asymptomatisch verlaufen kann, sind regelmässige Laborkontrollen unerlässlich. Noch häufigere Kontrollen sind bei älteren Patienten und Zirrhosepatienten angezeigt (siehe «Unerwünschte Wirkungen» und «Überdosierung»).
Kaliämie
Kaliumdepletion mit Hypokaliämie ist das bedeutendste Risiko von Thiaziddiuretika und damit verwandten Arzneimitteln. Hypokaliämie kann Muskelstörungen verursachen. Es wurde über Fälle von Rhabdomyolyse berichtet, hauptsächlich im Zusammenhang mit schwerer Hypokaliämie. Das Risiko einer Hypokaliämie (<3.4 mmol/l) muss bei bestimmten Risikopopulationen wie älteren und/oder unterernährten Patienten mit oder ohne Polymedikation, Zirrhosepatienten mit Ödemen und Aszites, Patienten mit koronarer Herzkrankheit und Patienten mit Herzinsuffizienz vermieden werden.
In diesen Fällen verschlimmert eine Hypokaliämie die kardiotoxischen Wirkungen von Digitalispräparaten und erhöht das Risiko von Rhythmusstörungen.
Patienten mit einem langen QT-Intervall, kongenitalen oder iatrogenen Ursprungs, gehören ebenfalls zur Risikogruppe. Die Hypokaliämie wie auch die Bradykardie begünstigen in diesem Fall das Auftreten schwerer Herzrhythmusstörungen, insbesondere potentiell fataler Torsades de pointes.
In all diesen Fällen sind häufigere Kontrollen des Kaliumspiegels erforderlich, wobei die erste Kontrolle im Laufe der ersten Woche nach Behandlungsbeginn erfolgen soll.
Falls eine Hypokaliämie festgestellt wird, muss diese korrigiert werden. Ist eine Hypokaliämie mit einer niedrigen Magnesium-Serumkonzentration assoziiert, kann sie therapierefraktär sein, falls die Magnesiumkonzentration nicht korrigiert wird.
Kalzämie
Thiaziddiuretika und damit verwandte Arzneimittel können die Kalziumausscheidung über den Urin vermindern und zu einem geringen und vorübergehenden Anstieg des Kalziumspiegels führen. Eine deutliche Hyperkalzämie kann im Zusammenhang mit einem nicht diagnostizierten Hyperparathyreoidismus stehen. In diesem Fall soll die Behandlung vor der Prüfung der Nebenschilddrüsenfunktion abgesetzt werden.
Magnesiumkonzentration im Plasma:
Es wurde nachgewiesen, dass Thiazid- und verwandte Diuretika, einschliesslich Indapamid, die urinäre Magnesiumausscheidung erhöhen, was zu einer Hypomagnesiämie führen kann (siehe Abschnitte «Interaktionen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Glykämie
Bei Diabetikern ist die Kontrolle der Blutzuckerspiegel wichtig, vor allem bei tiefen Kaliumspiegeln.
Harnsäure
Bei Patienten mit Hyperurikämie kann die Neigung zu Gichtanfällen verstärkt sein.
Nierenfunktion und Diuretika
Thiaziddiuretika und damit verwandte Arzneimittel sind nur dann voll wirksam, wenn die Nierenfunktion normal oder nur wenig beeinträchtigt ist (Kreatininspiegel unter ca. 25 mg/l, d.h. 220 µmol/l beim Erwachsenen).
Bei älteren Personen müssen die Serumkreatininwerte in Bezug auf Alter, Gewicht und Geschlecht gemäss der Formel von Cockroft berichtigt werden:
Clcr = (140 – Alter) × Gewicht/0.814 × Serumkreatininwert
mit:
Alter in Jahren.
Gewicht in kg.
Serumkreatininwert in µmol/l.
Diese Formel ist gültig für ältere Männer und muss für Frauen korrigiert werden, indem das Resultat mit 0.85 multipliziert wird.
Die bei Beginn der Behandlung durch das Diuretikum bedingten Wasser- und Natriumverluste führen zu Hypovolämie, wodurch die glomeruläre Filtrationsrate herabgesetzt wird. Dies kann zu einem Anstieg der Serumharnstoff- und Serumkreatininwerte führen. Diese vorübergehende, funktionelle Beeinträchtigung der Nierenfunktion ist beim Patienten mit normaler Nierenfunktion harmlos, kann jedoch eine bereits vorbestehende Niereninsuffizienz weiter verschlimmern.
Sportler
Sportler sollten beachten, dass das Medikament einen Wirkstoff enthält, der bei Dopingkontrollen positiv anzeigen kann.
Aderhaut-Erguss, akute Myopie und akutes sekundäres Winkelschlussglaukom:
Sulfonamide oder Sulfonamid-Derivate können eine idiosynkratische Reaktion verursachen, die zu einem Aderhaut-Erguss mit Gesichtsfelddefekt, vorübergehender Kurzsichtigkeit und einem akuten sekundären Winkelblockglaukom führen kann. Die Symptome umfassen einen akuten Beginn einer verminderten Sehschärfe oder von Augenschmerzen und treten in der Regel innerhalb von Stunden bis wenigen Wochen nach Beginn der Behandlung auf. Ein unbehandeltes akutes Winkelblockglaukom kann zu einem dauerhaften Sehverlust führen. Der erste Schritt besteht darin, die Behandlung so schnell wie möglich abzubrechen. Eine sofortige medikamentöse Behandlung oder Operation kann erforderlich sein, wenn der Augeninnendruck unkontrolliert bleibt. Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung eines akuten Winkelblockglaukoms kann eine Allergie gegen Sulfonamide oder Penicillin in der Anamnese gehören.
Laktose
Patienten mit Galaktose-Intoleranz, totalem Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorptionssyndrom (seltene Erbkrankheiten) sollten dieses Medikament nicht einnehmen.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
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