Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Tierexperimentelle Studien mit einem Nagetier-Anti-Ratte-TNFα ergaben keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität oder eine Schädigung des Fötus. Die Studien zur Beurteilung der Reproduktionstoxizität beim Menschen sind unzureichend (siehe «Präklinische Daten»). Nicht-klinische Studien lassen einen niedrigen oder vernachlässigbaren Plazentatransfer eines homologen Fab Fragmentes von Certolizumab pegol (keine Fc-Region) vermuten (siehe «Präklinische Daten»).
Daten von mehr als 1300 prospektiv gesammelten Schwangerschaften, in denen Cimzia angewendet wurde und deren Schwangerschaftsausgang bekannt war deuten darauf hin, dass Cimzia keine malformative Wirkung aufweist. Diese Daten beinhalten mehr als 1000 Schwangerschaften, in denen Cimzia im ersten Trimester angewendet wurde. Diese Daten sind aufgrund methodischer Einschränkungen (wie unvollständige Informationen, fehlende Kontrollgruppe und zu niedrige Meldezahlen) mit Vorsicht zu interpretieren.
In einer klinischen Studie wurden 16 Frauen während der Schwangerschaft mit Certolizumab pegol (200 mg jede zweite Woche oder 400 mg jede vierte Woche) behandelt. Die bei 14 Säuglingen zum Zeitpunkt der Geburt ermittelten Plasmakonzentrationen von Certolizumab pegol lagen bei 13 Proben unterhalb der Bestimmungsgrenze (Below the Limit of Quantification – BLQ); bei einer Probe wurde bei der Geburt ein Wert von 0,042 µg/ml mit einem Verhältnis Säuglings-/Mutterplasma von 0,09% bestimmt. In den Wochen 4 und 8 waren sämtliche Plasmakonzentrationen bei den Säuglingen unterhalb der Bestimmungsgrenze.
Veröffentlichte Daten weisen darauf hin, dass das Risiko eines negativen Schwangerschaftsausgangs bei Frauen mit rheumatoider Arthritis, ankylosisierender Spondylitis oder Morbus Crohn mit der Aktivität der mütterlichen Krankheit korreliert, wobei eine aktive Krankheit das Risiko eines negativen Schwangerschaftsausgangs erhöht. Dazu zählen Fehlgeburten, Frühgeburten (vor der 37. Schwangerschaftswoche), geringes Geburtsgewicht (<2500 g) und eine gemessen am Gestationsalter geringe Körpergrösse bei der Geburt.
Bei eindeutiger Indikation für eine Behandlung mit TNF-Blockern kann Cimzia bei der Planung einer Schwangerschaft oder während einer bestehenden Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.
Aufgrund der Inhibition von TNF-α könnte Cimzia, während der Schwangerschaft verabreicht, die normale Immunantwort des Neugeborenen beeinträchtigen. Auch wenn die Levels von Certolizumab pegol beim Säugling niedrig sind, ist die klinische Relevanz selbst solcher niedrigen Levels nicht bekannt. Es wird empfohlen, mindestens 5 Monate nach der letzten Anwendung von Cimzia bei der Mutter während der Schwangerschaft zu warten, bevor Lebend- oder attenuierte Lebendimpfstoffe beim Säugling verabreicht werden (z.B. BCG-Impfstoffe), ausser wenn der Nutzen der Impfung für den Säugling das theoretische Risiko einer Impfung mit Lebend- oder attenuierten Lebendimpfstoffen deutlich überwiegt.
Frauen im gebärfähigen Alter
Die Verwendung von geeigneten Verhütungsmethoden sollte bei Frauen im gebärfähigen Alter erwogen werden. Auf Grund der Eliminationsrate von Cimzia (siehe «Pharmakokinetik») können bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, geeignete Empfängnisverhütungsmethoden für 5 Monate nach der letzten Anwendung von Cimzia in Erwägung gezogen werden. Allerdings sollte der Behandlungsbedarf der Frauen ebenfalls berücksichtigt werden (siehe oben).
Stillzeit
In einer klinischen Studie mit 17 stillenden Frauen, die mit Cimzia behandelt wurden, wurde ein minimaler Transfer von Certolizumab pegol vom Plasma in die Muttermilch beobachtet. Der prozentuale Anteil der mütterlichen Certolizumab pegol-Dosis, der innerhalb von 24 Stunden auf den Säugling übertragen wird, wurde auf 0,04 % bis 0,30 % geschätzt. Da Certolizumab pegol ein Protein ist, das nach oraler Verabreichung im Magen-Darm-Trakt abgebaut wird, ist die zu erwartende absolute Bioverfügbarkeit sehr niedrig.
Die Vorteile des Stillens für den Säugling bez. Entwicklung und Gesundheit sollten zusammen mit der klinischen Notwendigkeit der Cimizia-Therapie für die Mutter und den möglichen schädlichen Effekten für den gestillten Säugling, wegen Cimzia oder wegen der mütterlichen Grunderkrankung, erwogen werden.
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