Eigenschaften/WirkungenPharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika, andere Analgetika und Antipyretika, Gabapentinoide
ATC-Code
N02BF02
Der Wirkstoff Pregabalin ist ein Gamma-Aminobuttersäure-Analogon [(S)-3-(Aminomethyl)-5-methylhexansäure].
Wirkungsmechanismus
Pregabalin bindet an eine auxiliäre Untereinheit (α2-δ-Protein) spannungsabhängiger Kalziumkanäle im zentralen Nervensystem.
Pharmakodynamik
Keine Angaben.
Klinische Wirksamkeit
Neuropathische Schmerzen
Die Wirksamkeit wurde in Studien bei diabetischer Neuropathie, postherpetischer Neuralgie und Rückenmarksverletzungen gezeigt. In anderen Modellen neuropathischer Schmerzen wurden keine Untersuchungen der Wirksamkeit durchgeführt.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Pregabalin Retard wurde in einer randomisierten, doppelblinden, multizentrischen, dreiarmigen Doppel-Dummy-Parallelstudie mit Mehrfachdosierung nachgewiesen, in der Pregabalin Retardtabletten (Prüfpräparat) mit Placebo und dem Referenzarzneimittel Pregabalin Hartkapsel mit sofortiger Wirkstofffreisetzung bei 453 erwachsenen Patienten mit diabetischer peripherer Neuropathie verglichen wurden. Es handelte sich um eine Studie mit 13-wöchiger Behandlungsdauer, bei der die Patienten mit einer Initialdosis von 165 mg behandelt und anschliessend auf eine Höchstdosis von 660 mg hochtitriert wurden. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war die Veränderung des mittleren wöchentlichen Schmerzwertes zwischen Baseline und Behandlungsende. Die Mittelwerte ± SD der Veränderung des mittleren wöchentlichen Schmerzwertes zwischen Baseline und Behandlungsende in der Prüfpräparat-, Referenzpräparat- und Placebogruppe betrugen -3,43, -3,49 bzw. -3,04.
Die beobachtete Verringerung des durchschnittlichen wöchentlichen Schmerzwertes war zwischen der mit Pregabalin Retardtabletten behandelten Gruppe und der mit dem Referenzarzneimittel behandelten Gruppe vergleichbar. Sowohl für das Prüf- als auch für das Referenzpräparat wurde ein statistisch signifikanter Unterschied zu Placebo festgestellt.
Der sekundäre Endpunkt, d. h. der Prozentsatz der Patienten mit einer 30%igen Verringerung des durchschnittlichen wöchentlichen Schmerzwertes in der Phase-III-Studie, betrug 87,07 % (Pregabalin Retardtabletten), 87,70 % (Referenzarzneimittel) und 76,86 % (Placebo). Dieser Unterschied erwies sich sowohl für das Prüf- als auch für das Referenzpräparat als statistisch signifikant gegenüber Placebo.
Pregabalin wurde in 10 kontrollierten klinischen Studien mit einer Dauer von bis zu 13 Wochen mit zweimal täglicher Einnahme (BID) und mit einer Dauer von bis zu 8 Wochen mit dreimal täglicher Einnahme (TID) untersucht. Insgesamt waren die Sicherheits- und Wirksamkeitsprofile bei BID- und bei TID-Anwendung ähnlich.
In klinischen Studien mit einer Dauer von bis zu 12 Wochen wurde sowohl bei peripheren als auch bei zentralen neuropathischen Schmerzen in Woche 1 eine Schmerzlinderung festgestellt, die während des gesamten Behandlungszeitraums anhielt.
In kontrollierten klinischen Studien bei peripheren neuropathischen Schmerzen wurde bei 35 % der mit Pregabalin behandelten Patienten und bei 18 % der Patienten, die ein Placebo erhielten, eine 50%ige Verbesserung des Schmerzwertes festgestellt. Bei Patienten, bei denen es nicht zu Schläfrigkeit kam, wurde eine solche Verbesserung bei 33 % der mit Pregabalin behandelten Patienten und bei 18 % der Patienten in der Placebogruppe beobachtet. Bei Patienten, bei denen es zu Schläfrigkeit kam, betrug die Responderrate unter Pregabalin 48 % und unter Placebo 16 %.
In der kontrollierten klinischen Studie bei zentralen neuropathischen Schmerzen wurde bei 22 % der mit Pregabalin behandelten Patienten und bei 7 % der Patienten in der Placebogruppe eine 50%ige Verbesserung des Schmerzwertes erreicht.
|