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Fachinformation zu Pepcidine®:MSD Merck Sharp & Dohme AG
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Tabletten

Histamin-H2-Rezeptor-Antagonist 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Famotidin, MSD.

1 Tablette Pepcidine enthält 40 mg Famotidin.

1 Tablette Pepcidine mite enthält 20 mg Famotidin.

Eigenschaften/Wirkungen

Pepcidine ist ein in seiner Wirkung langanhaltender Histamin-H2-Rezeptor-Antagonist mit schnellem Wirkungseintritt und einer hohen Selektivität für H2-Rezeptoren. Pepcidine vermindert sowohl den Säure- und Pepsingehalt als auch das Volumen des basal sowie nach Stimulation gebildeten Magensaftes. In klinischen Untersuchungen befreite Pepcidine gewöhnlich innerhalb der ersten Behandlungswoche von den mit Magen-Darm-Geschwüren einhergehenden Schmerzen und hemmte die Magensäuresekretion bei einmal täglicher Dosierung am frühen Abend.
Bei der Behandlung der Refluxösophagitis konnte gezeigt werden, dass mit Pepcidine die Symptome abklingen und die Heilung von Erosionen oder Ulcerationen der Oesophagusschleimhaut gefördert wird.
Das Auftreten der Refluxösophagitis ist eng mit der zeitlichen Säureexposition des Oesophagus über 24 Stunden verknüpft. Intraösophageales pH-Monitoring über 24 Stunden hat ergeben, dass bei Patienten mit Refluxösophagitis 20 mg und 40 mg Pepcidine, bei zweimal täglicher Verabreichung die intraösophageale Säureexposition zu normalisieren vermochte.
Bei Patienten mit endoskopisch verifizierten Erosionen oder Ulcera bei Refluxösophagitis erwiesen sich in klinischen Studien 40 mg zweimal täglich wirkungsvoller als 20 mg zweimal täglich zur Heilung der ösophagealen Läsionen. Beide Dosierungen waren Placebo überlegen.

Pharmakokinetik

Tabletten Pepcidine werden nach oraler Verabreichung rasch resorbiert und erreichen nach 1 bis 3 Stunden praktisch identische maximale Plasmakonzentrationen (Cmax und AUC), die proportional zur verabreichten Dosis sind. Die Bioverfügbarkeit wird weder durch die Nahrungsaufnahme, bzw. den Füllungszustand des Magens, noch durch Antazida nennenswert beeinflusst.
Die Proteinbindung beträgt 15-20%. Es besteht ein minimaler Effekt der ersten Passage. Die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 45%. Die Halbwertszeit beträgt nach ein- oder mehrmaliger Gabe oder nach i.v.-Verabreichung ca. 3 Stunden.
Famotidin wird in der Leber metabolisiert. Der Hauptmetabolit ist das inaktive Sulfoxyd. Famotidin wird zum grössten Teil als unveränderte Substanz und in kleinen Mengen als Sulfoxyd im Urin ausgeschieden. Nach oraler Verabreichung werden 65-70% der verabreichten Famotidin-Dosis im Urin ausgeschieden. Das Verteilungsvolumen beträgt 1,14 l/kg-1,42 l/kg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikationen
Pepcidine ist zur Behandlung folgender Erkrankungen indiziert:
Duodenalulzera;
gutartige Magenulzera;
Erkrankungen, die mit einer übermässigen Magensäuresekretion einhergehen, wie Zollinger-Ellison-Syndrom;
Vorbeugung wiederholt auftretender Duodenalulzera (Rezidivprophylaxe);
symptomatische Refluxösophagitis;
Erosionen oder Ulcerationen bei Refluxösophagitis.

Dosierung/Anwendung

Zur Behandlung akuter Duodenalulzera beträgt die empfohlene Tagesdosis 1 Tablette Pepcidine (40 mg) am frühen Abend. Die Behandlung sollte über einen Zeitraum von 4 bis 8 Wochen durchgeführt werden.
Dieser Zeitraum kann sich verkürzen, wenn endoskopisch eine Abheilung des Geschwürs nachgewiesen ist. Bei den meisten Patienten heilen die Geschwüre unter der empfohlenen Therapie innerhalb von 4 Wochen ab. Bei denjenigen Patienten, bei denen die Geschwüre nach 4 Wochen nicht vollständig abgeheilt sind, sollte die Behandlung über weitere 4 Wochen fortgesetzt werden.
Zur Vorbeugung wiederholt auftretender Duodenalulzera (Rezidivprophylaxe) beträgt die empfohlene Tagesdosis 1 Tablette Pepcidine mite (20 mg) am frühen Abend.
Bei gutartigen Magenulzera beträgt die empfohlene Tagesdosis 1 Tablette Pepcidine (40 mg) am frühen Abend. Die Behandlungsdauer sollte 4 bis 8 Wochen betragen, kann sich jedoch verkürzen, wenn endoskopisch eine Abheilung des Geschwürs nachgewiesen ist.
Bei Erkrankungen, die mit einer übermässigen Magensäuresekretion einhergehen, wie Zollinger-Ellison-Syndrom, sollte die Therapie bei nicht mit sekretionshemmenden Medikamenten vorbehandelten Patienten mit 1 Tablette Pepcidine mite (20 mg) alle 6 Stunden eingeleitet werden. Die Dosierung sollte den individuellen Bedürfnissen des Patienten angepasst und so lange fortgeführt werden, wie klinisch erforderlich ist. Tagesdosen bis zu 800 mg wurden bis zur Dauer eines Jahres eingesetzt, ohne dass signifikante Nebenwirkungen oder ein Wirkungsverlust aufgetreten sind. Mit einem anderen H2-Antagonisten vorbehandelte Patienten können unmittelbar auf eine höhere als die für Neueinstellungen empfohlene Anfangsdosierung von Famotidin umgestellt werden; diese Anfangsdosierung ist abhängig von der Schwere des Krankheitsbildes und der vor der Umstellung zuletzt eingenommenen Dosierung der Vormedikation.
Bei symptomatischer Refluxösophagitis beträgt die empfohlene Tagesdosis 1 Tablette Pepcidine mite (20 mg) zweimal täglich.
Die Therapiedauer beträgt maximal 12 Wochen.
Zur Behandlung von Erosionen oder Ulcerationen bei Refluxösophagitis beträgt die empfohlene Tagesdosis 1 Tablette Pepcidine (40 mg) zweimal täglich.
Die Therapiedauer beträgt maximal 12 Wochen.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Niereninsuffizienz
Famotidin wird hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden. Bei Patienten mit schwerer eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min.) wird eine Reduzierung der Pepcidine-Dosis auf 20 mg am frühen Abend empfohlen (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit auf das Präparat oder dessen Inhaltsstoffe.

Vorsichtsmassnahmen
Eine eventuelle Bösartigkeit von Magengeschwüren sollte vor deren Behandlung mit Pepcidine ausgeschlossen werden. Das symptomatische Ansprechen eines Magengeschwüres auf die Behandlung mit Pepcidine schliesst eine Bösartigkeit des Geschwürs nicht aus.
Da Pepcidine hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden wird, sollten bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Vorsichtsmassnahmen beachtet werden. Falls die Kreatinin-Clearance auf einen Wert von unter 10 ml/min fällt, sollte eine Dosisreduktion in Betracht gezogen werden (siehe «Dosierung»).

Kinder
Über die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern liegen keine Erfahrungen vor.

Geriatrie
Bei der Verabreichung von Pepcidine an ältere Menschen wurden in den klinischen Versuchen weder ein Anstieg der Inzidenz noch Veränderungen in der Art der medikamentenabhängigen unerwünschten Wirkungen beobachtet. Es ist keine allein nur auf das Alter bezogene Dosisanpassung erforderlich.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie B: Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Föten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Die Anwendung von Pepcidine während einer Schwangerschaft wird nicht empfohlen; gegebenenfalls sollte die Verordnung nur nach strengster Indikationsstellung erfolgen, bzw. nach sorgfältiger Abwägung des möglichen Nutzens dieses Medikamentes gegen eventuelle Risiken.
Famotidin wird in die Muttermilch ausgeschieden. Stillende Mütter sollten entweder das Präparat absetzen oder abstillen.

Unerwünschte Wirkungen

Selten wurde über Durchfall, Kopfschmerzen, Verstopfung und Schwindel berichtet. Andere, noch seltener beobachtete Nebenwirkungen waren Mundtrockenheit, Übelkeit und/oder Erbrechen, Magen-Darmbeschwerden, Blähungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Hautausschlag, Pruritus und Urticaria, abnormale Leberenzymwerte, cholestatischer Ikterus, Anaphylaxis, Angiooedem, Arthralgie. Sehr selten wurde über Lyell-Syndrom im Zusammenhang mit H2-Rezeptor Antagonisten berichtet.
Die folgenden unerwünschten Wirkungen sind beschrieben worden, ohne dass eine Kausalität mit der Verabreichung von Pepcidine hätte bewiesen werden können: Reversible psychische Störungen (u.a. Depressionen, Angstzustände, Agitation, Konfusion, Halluzinationen und eingeschränkte Libido); Lähmungserscheinungen; Schläfrigkeit; Schlaflosigkeit; Grand mal Anfälle; seltene Fälle von Thrombopenie, Neutropenie sowie sehr selten Agranulozytose und Panzytopenie. In kontrollierten klinischen Studien wurde auch selten über Impotenz berichtet, jedoch mit gleicher Häufigkeit wie unter Plazebo.
Wie bei andern H2-Blockern wurde über Einzelfälle von Rhythmusstörungen, wie Bradykardie, Tachykardie oder Störungen der kardialen Reizleitung (AV-Block) berichtet, die mit der intravenösen oder oralen Gabe von Famotidin in Verbindung gebracht wurden.

Interaktionen

Es wurden keine klinisch bedeutsamen Interaktionen festgestellt.
Famotidin hat keinen Einfluss auf das Zytochrom P450-gebundene, Arzneistoffe abbauende Enzymsystem. Folgende Substanzen, welche durch dieses System abgebaut werden, wurden beim Mensch überprüft: Warfarin, Theophyllin, Phenytoin, Diazepam, Propanolol, Aminopyrin und Antipyrin. Das für den Leberdurchfluss und/oder die Leberausscheidung als Marker dienende Indocyaningrün wurde ebenfalls getestet; es konnte kein signifikanter Einfluss festgestellt werden.
Studien mit Patienten, die auf eine Phenprocoumon-Therapie eingestellt waren, haben weder pharmakokinetische Interaktionen mit Famotidin noch Auswirkungen auf die Pharmakokinetik oder die blutgerinnende Wirkung von Phenprocoumon gezeigt.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Pepcidine Tabletten sind bei Raumtemperatur aufzubewahren. Nach Ablauf des Verfalldatums soll das Präparat nicht mehr angewendet werden.

IKS-Nummern

46687, 46688.

Stand der Information

August 1994.
IPC-1292a/PCD-MF-CH-2320/RL88

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