Eigenschaften/WirkungenATC-Code
Dopamin-Agonist ATC-Code: N04BC01
Prolaktin-Inhibitor: ATC-Code: G02CB01
Wirkungsmechanismus
Wirkung auf den Hypophysenvorderlappen
Im Wochenbett ist Prolaktin für das Einsetzen und die Aufrechterhaltung der puerperalen Laktation notwendig. Andererseits führt eine erhöhte Prolaktinsekretion zu einer pathologischen Milchsekretion (Galaktorrhoe) und/oder Ovulations- und Menstruationsstörungen.
Bromocriptin hemmt die Sekretion des Hypophysenvorderlappen-Hormons Prolaktin, hat aber keinen Einfluss auf die Sekretion anderer Hypophysenhormone. Bromocriptin vermag jedoch erhöhte Wachstumshormon-Spiegel bei Patienten mit Akromegalie zu senken. Diese Wirkungen sind eine Folge der Stimulation der Dopaminrezeptoren.
Die prolaktinsenkende Wirkung tritt 1-2 h nach Einnahme ein, erreicht nach 5-10 h ihr Maximum (d.h. eine Prolaktinsenkung im Plasma von über 80%) und hält 8-12 h an.
Als spezifischer Hemmer der Prolaktinsekretion kann Bromocriptin zur Verhinderung oder Unterdrückung der physiologischen Laktation wie auch zur Behandlung prolaktinbedingter pathologischer Zustände verwendet werden. Bei Amenorrhoe und/oder Anovulation (mit oder ohne Galaktorrhoe) ist Bromocriptin zur Wiederherstellung der Menstruationszyklen und der Ovulation geeignet.
Die beim Abstillen üblichen Massnahmen wie Einschränkung der Flüssigkeitsaufnahme sind bei Anwendung von Bromocriptin nicht erforderlich. Ausserdem wird die puerperale Uterusinvolution durch Bromocriptin nicht beeinträchtigt, und das Thromboembolie-Risiko wird nicht erhöht.
Bromocriptin bessert bei polyzystischem Ovarialsyndrom die klinischen Symptome durch Normalisierung der Sekretion des lutenisierenden Hormons.
Es konnte nachgewiesen werden, dass Bromocriptin das Wachstum prolaktinsezernierender Hypophysenadenome (Prolaktinome) hemmt oder deren Volumen verkleinert.
Bei Patienten mit Akromegalie werden abgesehen von der Senkung des Wachstumshormonoder Prolaktinplasmaspiegels - die klinischen Symptome sowie die Glukosetoleranz günstig beeinflusst.
Dopaminerge Wirkung
Wegen seiner dopaminergen Aktivität eignet sich Bromocriptin in Dosen, die in der Regel höher als die unter den endokrinologischen Indikationen angegebenen liegen, zur wirksamen Behandlung des Morbus Parkinson; dieser ist durch ein spezifisches Dopamindefizit im Nigrostriatum gekennzeichnet. Bei dieser Erkrankung kann die Stimulation der Dopaminrezeptoren durch Bromocriptin das neurochemische Gleichgewicht im Striatum wieder herstellen.
Klinisch verbessert Bromocriptin während allen Phasen der Erkrankung Tremor, Rigidität, Bradykinesie und andere Symptome (wie z.B. depressive Symptome) des Morbus Parkinson. In der Regel hält die therapeutische Wirkung über Jahre an (es wurden gute Resultate bei Patienten berichtet, die bis zu 8 Jahren behandelt wurden). Bromocriptin kann in der Anfangs- und späteren Phase der Erkrankung allein oder in Kombination mit anderen Parkinson-Therapeutika verabreicht werden. Die Kombination mit Levodopa ergibt eine verstärkte Antiparkinson-Wirkung, die oft eine Verminderung der Levodopa- Dosierung gestattet. Bromocriptin zeigt bei Patienten mit Abnahme der therapeutischen Wirkung der Levodopa-Behandlung oder mit Komplikationen wie Bewegungsstörungen (choreoathetosische Dyskinesie und/oder schmerzhafte Dystonie), «end-of-dose failure»- und «on-off»-Phänomen besonders günstige Effekte.
Pharmakodynamik
Keine Angaben.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.
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