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Fachinformation zu Norpace®:Pfizer AG
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Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Norpace ist kontraindiziert bei verminderter linksventrikulärer Funktion, bei kardiogenem Schock, präexistierendem AV-Block zweiten oder dritten Grades (falls kein Pacemaker vorhanden ist), kongenitaler QT-Prolongation, die ersten 3 Monate nach Herzinfarkt, Schock oder bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Norpace.
Norpace kann aufgrund seiner negativ inotropen Eigenschaften eine Herzinsuffizienz verursachen oder eine bereits bestehende verschlimmern, oder es kann eine schwere Hypotonie erzeugen. Norpace sollte deshalb bei Patienten mit dekompensierter oder nur marginal kompensierter Herzinsuffizienz oder Hypotonie nicht angewendet werden.

Vorsichtsmassnahmen

Generell: Der Nutzen antiarrhythmisch wirksamer Medikamente in der Vorbeugung des plötzlichen Herztodes bei Patienten mit schwerwiegender ventrikulärer ektopischer Aktivität ist nicht erwiesen. Aufgrund der Resultate der CAST-Studie ist Norpace für Patienten mit asymptomatischen ventrikulären Arrhythmien und mit koronarer Herzkrankheit nicht indiziert.
Typ I-Antiarrhythmika sind normalerweise nicht wirksam in der Behandlung von Arrhythmien, welche durch Digitalisintoxikation hervorgerufen wurden und deshalb ist eine Behandlung mit Norpace in diesen Fällen nicht indiziert.

Vorhof-Tachyarrhythmien: Patienten mit Vorhofflimmern und -flattern sollten vor Einleitung der Norpace-Behandlung digitalisiert werden, damit die durch Norpace induzierte beschleunigte AV-Überleitung nicht zum Auftreten von physiologisch unakzeptablen höheren ventrikulären Frequenzen führt.

Reizleitungsanomalien: Vorsicht ist geboten bei der Verschreibung von Norpace an Patienten mit Sick-Sinus-Syndrom (Bradykardie-Tachykardie-Syndrom), Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW), oder Schenkelblock.

Kardiomyopathien: Patienten mit Myokarditis oder anderen Kardiomyopathien können nach einer üblichen Dosis Disopyramidphosphat, wahrscheinlich infolge eines kardiodepressiven Mechanismus, eine signifikante Hypotonie entwickeln. Solchen Patienten sollte daher keine initiale Sättigungsdosis gegeben werden, ebenso gilt es, den Patienten sowohl nach Verabreichung der Initialdosis wie nach Dosierungsanpassungen genauestens zu überwachen.

Beeinträchtigung der Nierenfunktion: Mehr als 50% Disopyramid wird unverändert im Urin ausgeschieden. Daher sollte die Dosierung von Norpace einer veränderten Nierenfunktion angepasst werden (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»). Das Elektrokardiogramm soll überwacht werden, bezüglich Verlängerung des PR-Intervalls, QRS-Verbreiterung oder anderer Zeichen einer Überdosierung.

Beeinträchtigung der Leberfunktion: Eine Beeinträchtigung der Leberfunktion führt auch zu einer Verlängerung der Halbwertszeit von Disopyramid. Die Dosierung für Patienten mit einer solchen Leberschädigung sollte reduziert werden. Das Elektrokardiogramm sollte bezüglich Zeichen einer Überdosierung überwacht werden. Patienten mit Herzfunktionsstörungen sind für Leberfunktionsstörungen anfälliger. Dies sollte bei Verabreichung von Norpace berücksichtigt werden.

Kalium-Ungleichgewicht: Antiarrhythmika können sich bei Patienten mit Störungen des Kaliumhaushaltes als unwirksam erweisen, und ihre toxischen Wirkungen können bei Hyperkaliämie verstärkt sein. In diesen Fällen sollte die Therapie mit Norpace erst nach Wiederherstellung der Kaliumbilanz eingeleitet werden.

Negativ inotrope Eigenschaften: Norpace kann aufgrund seiner negativ inotropen Eigenschaften eine Herzinsuffizienz verursachen oder eine bereits bestehende verschlimmern, oder es kann eine schwere Hypotonie erzeugen. Hypotonie wurde vor allem bei Patienten mit primärer Kardiomyopathie oder ungenügend kompensierter Herzinsuffizienz beobachtet. Patienten mit Herzinsuffizienz in der Anamnese können mit Norpace behandelt werden, jedoch unter besonderer Überwachung der Herzfunktion, einschliesslich der optimalen Digitalisierung. Falls Hypotonie auftritt oder eine Herzinsuffizienz sich verschlechtert, soll Norpace abgesetzt werden. Falls notwendig, kann die Therapie in reduzierter Dosierung, nach dem Erreichen einer adäquaten kardialen Kompensation, wieder aufgenommen werden.

QRS-Verbreiterung: Obwohl ungewöhnlich, kann unter Norpace eine signifikante QRS-Verbreiterung (> 25%) auftreten; in solchen Fällen sollte Norpace abgesetzt werden.

QT-Prolongation: Wie mit anderen Typ I-Antiarrhythmika, können unter Norpace QT-Verlängerungen (korrigiert) und Verschlimmerung der Rhythmusstörungen, einschliesslich ventrikuläre Tachykardie und Vorhofflimmern, auftreten. Patienten, die eine QT-Verlängerung unter Chinidin zeigten, sind diesbezüglich besonders gefährdet. Disopyramidphosphat wurde, wie andere Typ-I-Antiarrhythmika, mit Torsade-de-pointes in Zusammenhang gebracht. Bei QT-Verlängerungen > 25% und bei Weiterbestehen der Arrhythmien ist eine sorgfältige Überwachung des Patienten angebracht. Wenn nötig, ist die Medikation abzusetzen.

Hypoglykämie: In Einzelfällen wurde über eine signifikante Senkung der Blutzuckerwerte berichtet. Der Arzt sollte an diese Möglichkeit denken, besonders bei Patienten mit Herzinsuffizienz, chronischer Mangelernährung, Leber-, Nieren- oder anderen Krankheiten, oder bei Medikamenten (z.B. Betablocker, Alkohol), welche die Erhaltung des normalen Blutzuckerregulationsmechanismus bei Nahrungskarenz beeinträchtigen. Bei diesen Patienten sollte der Blutzuckerspiegel sorgfältig überwacht werden.

Antiarrhythmische Begleittherapie: Die gleichzeitige Verabreichung von Norpace mit anderen Antiarrhythmika vom Typ I (wie Chinidin oder Procainamid) und/oder Propranolol sollte Patienten mit lebensbedrohlichen Arrhythmien vorbehalten bleiben, bei welchen die Verabreichung eines einzigen Antiarrhythmikums nachweislich keine Wirkung mehr zeigt. Solche Kombinationen können ernsthafte inotrope Wirkungen hervorrufen oder die Reizleitung übermässig verlängern. Dies gilt es besonders bei Patienten mit kardialer Dekompensation jeglichen Grades, oder bei Patienten mit Dekompensation in der Anamnese, zu beachten. Patienten, die mehr als ein Antiarrhythmikum erhalten, sind deshalb sehr sorgfältig zu überwachen.

Herzblock: Falls sich unter Norpace ein Herzblock ersten Grades entwickelt, sollte die Dosierung reduziert werden. Persistiert der Block trotzdem, muss die Weiterführung der Therapie davon abhängen, ob der erwartete Nutzen grösser ist als das Risiko eines Herzblocks höheren Grades. Die Entwicklung eines AV-Blocks zweiten oder dritten Grades, oder eines uni-, bi- oder trifaszikulären Blocks erfordert ein Abbrechen der Norpace-Therapie, ausser die ventrikuläre Frequenz sei durch einen temporären oder implantierten Pacemaker adäquat kontrolliert.

Anticholinerge Aktivität: Disopyramidphosphat sollte wegen seiner anticholinergen Wirkung bei Patienten mit Glaukom nicht angewendet werden, ohne dass vorrangig angemessene Massnahmen getroffen werden, wie die topische Anwendung von wirksamen Miotika (z.B. Pilocarpin). Bei Patienten mit familiär gehäuft vorkommendem Glaukom, sollte der Augeninnendruck vor Beginn einer Norpace-Therapie gemessen werden. Disopyramidphosphat sollte bei Patienten mit Myasthenia gravis mit besonderer Vorsicht angewandt werden, da dessen anticholinerge Wirkungen eine Myastheniekrise auslösen könnten.
Harnverhalten kann unter Norpace sowohl bei Männern wie bei Frauen auftreten, jedoch sind Männer mit benigner Prostata-Hypertrophie besonders gefährdet. Norpace sollte bei Patienten mit benigner Prostata-Hypertrophie mit Vorsicht angewendet werden. da das Präparat aufgrund seiner anticholinergen Eigenschaften Miktionsstörungen verursachen kann. Die Entwicklung einer Harnretention unter Norpace erfordert das Absetzen der Medikation, obwohl in dieser Situation eine Katheterisierung oder eine transurethrale Resektion durchführbar ist. Allerdings müssen die Vorteile der Behandlung für den Patienten in dieser Situation abgewogen werden.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden. wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt. Unter Norpace wurden Kontraktionen des Uterus beobachtet. Disopyramid wurde im Blut des menschlichen Fötus vorgefunden.
Es ist nicht bekannt, ob der Gebrauch von Norpace während der Wehen und der Geburt sofortige oder verzögerte unerwünschte Wirkungen auf den Fötus hat, die Wehendauer verlängert oder vermehrt Zangengeburt oder andere Geburtseingriffe notwendig macht.
Nach oraler Verabreichung wurde Disopyramid in der menschlichen Muttermilch in einer die Plasmakonzentration nicht übersteigenden Konzentration vorgefunden. Wegen potentiell schwerwiegender Nebenwirkungen von Norpace bei gestillten Säuglingen, sollte entweder das Stillen eingestellt oder das Medikament abgesetzt werden, selbstverständlich unter Berücksichtigung der Notwendigkeit des Medikamentes für die Mutter.

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