Dosierung/AnwendungVorsichtsmassnahmen vor der Applikation: Vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Hinweise für die Handhabung: Siehe diese Rubrik unter «Sonstige Hinweise».
Übliche Dosierung
Für die Dosierung in den einzelnen Anwendungsgebieten gelten folgende Richtlinien:
Dosierung bei intravasaler Applikation
Intravasale Kontrastmittelgaben sind möglichst am liegenden Patienten vorzunehmen. Nach der Kontrastmittelgabe sollte der Patient noch mindestens 30 Minuten unter Aufsicht bleiben, da die Mehrzahl aller Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftritt.
Bei schwerer Nieren- oder Herz-Kreislauf-Insuffizienz sowie bei schlechtem Allgemeinzustand muss die Kontrastmitteldosis so gering wie möglich gehalten werden. Bei diesen Patienten empfiehlt sich eine Überwachung der Nierenfunktion über mindestens drei Tage nach der Untersuchung.
Die Dosierung richtet sich nach Alter, Gewicht, Herzminutenvolumen und Allgemeinzustand des Patienten. Ausserdem spielen die klinischen Fragestellung, die Untersuchungstechnik und die zu untersuchende Region eine Rolle.
Die unten aufgeführten Dosierungen sind nur als Empfehlung zu betrachten und stellen übliche Dosen für einen normalgewichtigen erwachsenen Patienten mit einem Gewicht von 70 kg dar. Es werden die Dosen für Einzelinjektionen oder pro kg Körpergewicht (KG) angegeben. Dosen von 0,9 bis 1,5 g Jod pro kg Körpergewicht (entsprechend 3–5 ml Omnipaque 300/kg Körpergewicht) liefern in den meisten Fällen eine ausreichende diagnostische Information. Zwischen getrennten Injektionen sollte dem Organismus genügend Zeit gegeben werden, die erhöhte Serumosmolalität durch den Einstrom interstitieller Flüssigkeit zu kompensieren. Ist es in besonderen Situationen erforderlich, höhere Dosen beim Erwachsenen zu verabreichen, sollte zusätzliches Wasser und gegebenenfalls Elektrolyte verabreicht werden.
Dosisempfehlungen für Einzelinjektionen
Konventionelle Angiographie:
Aortenbogenangiographie 50–80 ml Omnipaque 300
Selektive Angiographie 6–15 ml Omnipaque 300
Thorakale Aortographie 50–80 ml Omnipaque 300/350
Abdominale Aortographie 40–60 ml Omnipaque 300
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Arteriographie:
Obere Extremitäten 8–12 ml Omnipaque 300
Untere Extremitäten 20–30 ml Omnipaque 300
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Angiokardiographie:
Herzventrikel 40–60 ml Omnipaque 350
Intrakoronar 5–8 ml Omnipaque 350
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Phlebographie:
Obere Extremitäten 15–30 ml Omnipaque 300
Untere Extremitäten 30–60 ml Omnipaque 300
Intraarterielle DSA
Die bei der konventionellen Angiographie üblichen Dosierungen und Konzentrationen können bei der intraarteriellen DSA unterschritten werden.
Erwachsene: 3–30 ml Omnipaque 300.
Intravenöse DSA
Erwachsene: Die i.v. Injektion von Omnipaque 300/350 als Bolus (Flussrate: 8–12 ml/s in die Vena cubitalis; 10–20 ml/s in die Vena cava) wird nur empfohlen für die Kontrastdarstellung grosser Gefässe des Stammes. Die in den Venen verbleibende Kontrastmittelmenge kann durch unmittelbar anschliessende Spülung mit isotonischer Natriumchloridlösung als Bolus reduziert und diagnostisch verwertet werden.
Empfohlene Dosis: 30–60 ml Omnipaque 300/350.
Computertomographie (CT)
Bei der Computertomographie hängen die erforderlichen Kontrastmitteldosen und Applikationsgeschwindigkeiten von den zu untersuchenden Organen, der diagnostischen Fragestellung und insbesondere den unterschiedlichen Aufnahme- und Bildrekonstruktionszeiten des verwendeten Scanners ab.
Wenn möglich, sollte Omnipaque als i.v. Bolus injiziert werden, vorzugsweise mit einem Hochdruckinjektor. Nur bei langsamen Scannern sollte etwa die Hälfte der Gesamtdosis als Bolus und der Rest innerhalb von 2–6 Minuten appliziert werden, um einen relativ konstanten, wenn auch nicht maximalen Blutspiegel zu erreichen.
Kraniale CT
1,0–max. 2,0 ml/kg KG Omnipaque 300.
1,0–max. 1,5 ml/kg KG Omnipaque 350.
Die Spiral-CT in Einzel-, aber insbesondere in Mehrschichttechnik, ermöglicht die schnelle Akquisition eines Datenvolumens während eines einzigen Atemstillstandes. Zur Optimierung der Wirkung eines i.v. applizierten Bolus (80–150 ml Omnipaque 300) im interessierenden Bereich (Maximum, Zeit und Dauer der Kontrastverstärkung) empfiehlt sich dringend die Anwendung eines automatischen Hochdruckinjektors und Bolus-Tracking.
Intravenöse Urographie
Die physiologische Konzentrationsschwäche des noch unreifen Nephrons kindlicher Nieren erfordern relativ hohe Kontrastmitteldosen.
Es werden folgende Dosen empfohlen
= 4,0 ml/kg KG Omnipaque 300.
= 3,4 ml/kg KG Omnipaque 350.
Säuglinge/Kleinkinder 1,0 g l/kg KG (1 Monat–2 Jahre)
= 3,0 ml/kg KG Omnipaque 300.
= 2,9 ml/kg KG Omnipaque 350.
Kinder 0,5 g l/kg KG (2–11 Jahre)
= 1,5 ml/kg KG Omnipaque 300.
= 1,4 ml/kg KG Omnipaque 350.
Jugendliche 0,3 g l/kg KG und Erwachsene
= 1,0 ml/kg KG Omnipaque 300.
= 0,9 ml/kg KG Omnipaque 350.
Eine Erhöhung der Dosis ist möglich, wenn dies in besonderen Fällen für notwendig erachtet wird.
Aufnahmezeiten
Werden die oben angegebenen Dosierungsrichtlinien eingehalten und Omnipaque 300/350 über einen Zeitraum von 1 bis 2 Minuten verabreicht, ist das Nierenbeckenparenchym normalerweise 3 bis 5 Minuten und das Nierenbecken mit den ableitenden Harnwegen 8 bis 15 Minuten nach Beginn der Applikation kontrastreich dargestellt. Für jüngere Patienten ist eher der jeweils frühere, für ältere der spätere Zeitpunkt zu wählen. Normalerweise empfiehlt sich die erste Aufnahme bereits 2–3 Minuten nach Kontrastmittelgabe. Bei Neugeborenen, Säuglingen und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion können spätere Aufnahmen die Darstellung der ableitenden Harnwege verbessern.
Dosierung bei intrathekaler Anwendung
Die Dosierung richtet sich nach der klinischen Fragestellung, der Untersuchungstechnik und der zu untersuchenden Region.
Wenn Geräte zur Verfügung stehen, die – ohne dass sich der Patient bewegen muss – Aufnahmen aus allen erforderlichen Ebenen zulassen und mit denen sich die lnstillation unter Monitorkontrolle durchführen lässt, dann reichen niedrigere Jodkonzentrationen des angegebenen Bereichs sowie auch geringere Volumen.
Die folgenden Dosierungsempfehlungen gelten als allgemeine Richtlinien. In Zweifelsfällen ist eine höhere Konzentration dem grösseren Volumen vorzuziehen.
Thorakale und zervikale Myelographie
8–max. 10 ml Omnipaque 300 (nicht mehr als 3 g Jod in den Subarachnoidalraum!).
Eine maximale Dosis von 10 ml Omnipaque 300, entsprechend einer Gesamtjoddosis von 3 g sollte nicht überschritten werden.
Zur Beachtung
Je mehr sich der Patient nach der Applikation bewegt, um so schneller wird das Kontrastmittel mit dem Liquor weiterer, nicht interessierender Bereiche vermischt. Die Kontrastdichte lässt dadurch rascher als üblich nach.
Nach der Untersuchung sollte das Kontrastmittel in die lumbale Region abgeleitet werden. Dies wird erreicht, indem der Patient eine aufrecht sitzende Position einnimmt oder indem das Kopfende des Bettes mindestens 6 Stunden um 15° angehoben wird. Anschliessend sollte der Patient etwa 18 Stunden ruhen, um Beschwerden durch postpunktuellen Liquorverlust zu minimieren. In dieser Beobachtungsphase ist auf unerwünschte Reaktionen zu achten.
Patienten mit Verdacht auf eine herabgesetzte Krampfschwelle müssen einige Stunden lang besonders sorgfältig beobachtet werden.
Dosierung bei Anwendung in anderen Körperhöhlen
Während einer Arthrographie, Hysterosalpingographie sollten Kontrastmittel-injektionen unter Durchleuchtung erfolgen.
Die Dosis richtet sich nach Alter, Gewicht und Allgemeinzustand des Patienten. Sie hängt ausserdem von der klinischen Fragestellung, der Untersuchungstechnik und der zu untersuchenden Region ab.
Dosisempfehlungen für Einzelinjektionen
Arthrographie: 2–15 ml Omnipaque 300/350.
Hysterosalpingographie: 10–25 ml Omnipaque 300.
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