PharmakokinetikAbsorption
Die systemische Resorption von Finasterid nach topischer Applikation von Fynzur auf gesunder, intakter Kopfhaut ist minimal. Nach Anwendung von Fynzur in der vorgesehenen Dosis (d. h. bis zu 200 Mikroliter einmal täglich) sind die mittleren maximalen Plasmakonzentrationen von Finasterid mehr als 100-fach niedriger als nach Einnahme von Finasterid 1 mg einmal täglich (etwa < 50 pg/ml vs. 7000 pg/ml); dies gilt zu allen Messzeitpunkten im Verlauf einer 6-monatigen Behandlung. Die relative Bioverfügbarkeit von Finasterid nach mehrfacher Anwendung von Fynzur verglichen mit oral verabreichtem Finasterid ist ebenfalls minimal (etwa 2 bis 3 %).
Distribution
Die Proteinbindung beträgt etwa 90 %. Das Verteilungsvolumen von Finasterid liegt bei etwa 76 Litern.
Metabolismus
Finasterid wird hauptsächlich über das Cytochrom-CYP3A4-Enzymsystem metabolisiert, beeinflusst diese Enzyme jedoch nicht. Bei Männern wurden nach einer oralen Dosis von 14C-Finasterid 2 Metabolite identifiziert, die nur einen Bruchteil der 5α-Reduktase-hemmenden Wirkung von Finasterid aufweisen. Verglichen mit oral verabreichtem Finasterid ist zu erwarten, dass die Plasmaspiegel dieser 2 Metabolite (und von unverändertem Finasterid) nach topischer Anwendung von Fynzur aufgrund der signifikant geringeren systemischen Exposition gegenüber Finasterid mit Fynzur vernachlässigbar sind.
Elimination
Nach oraler Gabe von 14C-Finasterid bei Männern wurden 39 % der Dosis in Form von Metaboliten im Urin ausgeschieden (praktisch kein unveränderter Wirkstoff wurde im Urin nachgewiesen) und 57 % der Gesamtdosis in den Fäzes. Nach topischer Anwendung von Fynzur werden unverändertes Finasterid und die davon abgeleiteten Metabolite ähnlich wie bei oraler Anwendung über Fäzes und Urin ausgeschieden.
Nach Beendigung der Anwendung von Fynzur werden etwa 95 % des nach topischer Anwendung resorbierten Wirkstoffs innerhalb von 24 bis 36 h ausgeschieden.
Bei mit oral verabreichtem Finasterid behandelten Männern wurden weniger als 0,001 % der 1mg-Dosis in der Samenflüssigkeit jeder Ejakulation nachgewiesen. Da die mittleren maximalen Plasmakonzentrationen von Finasterid nach topischer Anwendung von Fynzur >100-fach geringer sind als nach oraler Gabe von Finasterid 1 mg, ist es unwahrscheinlich, dass Finasterid aus Fynzur in der Samenflüssigkeit ausgeschieden wird.
Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Es wurden keine klinischen Studien mit Fynzur bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion durchgeführt. Aufgrund der sehr geringen systemischen Resorption von Finasterid bei topischer Anwendung ist keine Dosisanpassung erforderlich.
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