Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenUnter der Behandlung mit Anzupgo® wurden bei den meisten Patienten geringe systemische Delgocitinib-Konzentrationen beobachtet und infolgedessen ist eine systemische pharmakologische Wirkung eher nicht zu erwarten. Bei einigen Patienten wurden vorübergehend erhöhte Delgocitinib-Konzentrationen beobachtet, so dass unerwünschte systemische pharmakologische Wirkungen, einschliesslich der unten aufgeführten Klasseneffekte von oralen JAK-Inhibitoren für chronisch-inflammatorische Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden können. Wägen Sie daher die Risiken und den Nutzen ab vor einer Behandlung mit Anzupgo®.
Folgende unerwünschte Wirkungen wurden mit anderen systemischen JAK-Inhibitoren für chronisch-inflammatorische Erkrankungen beobachtet:
Schwerwiegende Infektionen
Bei Patienten, die orale JAK-Inhibitoren erhalten haben, wurden schwerwiegende und manchmal tödliche Infektionen durch Bakterien, Mykobakterien, invasive Pilze, Viren oder andere opportunistische Erreger beobachtet.
Die Anwendung von Anzupgo® ist bei folgenden Patienten mit einer aktiven, schweren Infektion, einschliesslich lokalisierter Infektionen ist zu vermeiden:
§Patienten mit chronischen oder rekurrenten Infektionen;
§Patienten mit einer schweren oder opportunistischen Infektion in der Vorgeschichte;
§Patienten die einer Tuberkulose exponiert waren;
§Patienten die sich in Gebieten mit endemischer Tuberkulose oder endemischen Mykosen aufgehalten haben oder dorthin gereist sind; oder
§Patienten mit Grunderkrankungen, die sie für eine Infektion prädisponieren könnten.
Überwachen Sie die Patienten während und nach der Behandlung mit Anzupgo® engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Infektion.
Unterbrechen Sie die Behandlung mit Anzupgo®, wenn ein Patient eine schwerwiegende Infektion, eine opportunistische Infektion oder eine Sepsis entwickelt.
Nehmen Sie die Behandlung mit Anzupgo® erst wieder auf, wenn die Infektion unter Kontrolle ist.
Tuberkulose (TB)
Fälle von aktiver Tuberkulose wurden in klinischen Studien mit oralen JAK-Inhibitoren zur Behandlung chronischer inflammatorischer Erkrankungen berichtet. Erwägen Sie, Patienten vor der Verabreichung von Anzupgo® auf latente und aktive TB-Infektionen zu untersuchen. Während der Anwendung von Anzupgo®, sollten die Patienten auf die Entwicklung von Anzeichen und Symptomen einer TB überwacht werden.
Virusreaktivierung
Virusreaktivierung einschliesslich Fälle einer Herpesvirus-Reaktivierung (z. B. Herpes zoster) wurden in klinischen Studien mit JAK-Inhibitoren berichtet. Wenn ein Patient einen Herpes zoster entwickelt, ist eine vorübergehende Unterbrechung von Anzupgo® bis zum Abklingen der Episode in Erwägung zu ziehen.
Die Auswirkungen von JAK-Inhibitoren zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen auf die Reaktivierung einer chronischen Virushepatitis sind nicht bekannt. Patienten mit einer Hepatitis-B- oder -C-Infektion in der Anamnese waren von den klinischen Studien ausgeschlossen.
Erhöhungen der Hepatitis-B-Viruslast (HBV-DNA-Titer), mit oder ohne begleitende Erhöhungen der Alanin-Aminotransferase und Aspartat-Aminotransferase, wurden bei Patienten mit chronischer HBV-Infektion berichtet, die einen oralen JAK-Inhibitor einnahmen.
Maligne Tumorerkrankungen (ausser NMSC), schwerwiegende unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse (MACE), thromboembolische Ereignisse und Gesamtmortalität
In einer grossen, randomisierten Sicherheitsstudie nach Markteinführung eines oralen JAK-Inhibitors bei Patienten ab 50 Jahren mit rheumatoider Arthritis (RA) die mindestens einen kardiovaskulären Risikofaktor aufwiesen, wurde bei Patienten, die mit dem oralen JAK-Inhibitor behandelt wurden, folgende unerwünschte Wirkungen häufiger beobachtet im Vergleich zu Patienten, die mit TNF-Blockern behandelt wurden.
·Maligne Tumorerkrankungen (ausser NMSC), insbesondere Lungenkrebs und Lymphome
MACE, definiert als kardiovaskulärer Tod, nicht-tödlicher Myokardinfarkt (MI) und nicht-tödlicher Schlaganfall.
Die Patienten sollten über die Symptome von schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen und die zu ergreifenden Massnahmen bei deren Auftreten informiert werden. Setzen Sie Anzupgo® bei Patienten ab die einen Myokardinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben.
·Thromboembolische Ereignisse, einschliesslich -tiefer Venenthrombosen und Lungenembolien, sowie arterielle Thrombosen. Viele dieser unerwünschten Wirkungen waren schwerwiegend und einige führten zum Tod.
Vermeiden Sie Anzupgo® bei Patienten mit erhöhtem Thromboserisiko. Wenn Symptome einer Thrombose auftreten, setzen Sie Anzupgo® ab und untersuchen und behandeln Sie die Patienten entsprechend.
·Gesamtmortalität
Raucher und Ex-Raucher hatten ein zusätzlich erhöhtes Risiko für diese unerwünschten Wirkungen.
Nicht-melanozytärer Hautkrebs (NMSC)
Unter der Behandlung mit Anzupgo® wurden NMSC (Basalzellkarzinome) beobachtet. Mit einem anderen topischen JAK-Inhibitor traten auch Plattenepithelkarzinome auf. Regelmässige Hautuntersuchungen werden für alle Patienten empfohlen, insbesondere für Patienten mit Risikofaktoren für Hautkrebs. Die Exposition gegenüber Sonnenlicht und UV-Licht sollte durch das Tragen von Schutzkleidung und der Anwendung von Breitspektrum-Sonnenschutzmitteln eingeschränkt werden.
Thrombozytopenie, Anämie und Neutropenie
In den klinischen Studien mit JAK- Inhibitoren wurde über Thrombozytopenie, Anämie und Neutropenie berichtet. Führen Sie eine Überwachung des Blutbildes durch, wenn dies klinisch angezeigt ist. Wenn Anzeichen bzw. Symptome einer klinisch signifikanten Thrombozytopenie, Anämie oder Neutropenie auftreten, sollten die Behandlung mit Anzupgo® abgebrochen werden.
Versehentliche Exposition
Als Vorsichtsmassnahme sollte unmittelbar nach dem Auftragen der Creme auf die Hände und/oder Handgelenke der direkte Hautkontakt mit anderen Personen (insbesondere mit Neugeborenen und Säuglingen, siehe «Stillzeit») vermieden werden. Im Falle einer versehentlichen Übertragung der Creme kann diese abgewischt werden. Ein Risiko für lokale und systemische Effekte durch unbeabsichtigte Übertragung von Anzupgo® auf andere Personen (insbesondere Neugeborene oder Säuglinge) kann nicht ausgeschlossen werden (siehe auch «Stillzeit»).
Wenn eine andere Person Anzupgo® aufträgt, sollte diese Person darauf hingewiesen werden, sich danach die Hände zu waschen.
Der Kontakt mit gesunder Haut, Augen, Mund oder anderen Schleimhäuten ist zu vermeiden. Bei Kontakt gründlich mit Wasser abspülen.
Dieses Arzneimittel enthält 10 mg/g Benzylalkohol pro g Creme. Benzylalkohol kann allergische Reaktionen und leichte lokale Reizungen hervorrufen. Dieses Arzneimittel enthält ausserdem 0,2 mg/g Butylhydroxyanisol und 72 mg/g Cetylstearylalkohol, welche örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen können. Butylhydroxyanisol kann auch Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.
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